Mehr Platz und Veranstaltungen gewünscht
Bürgerbeteiligung für Neubau der Johannes-Bobrowski-Bibliothek läuft

In der Johannes-Bobrowski-Bibliothek stehen rund 17 000 Medien zur Verfügung. | Foto: Philipp Hartmann
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Die Stadtteilbibliothek in der Peter-Hille-Straße 1 ist zu klein und genügt nicht mehr den Anforderungen. Sie soll einen neuen und erweiterten Standort bekommen. Das Bezirksamt will Bürger frühzeitig daran beteiligen.

Dafür gibt es seit 23. März und noch bis zum 30. Juni die Möglichkeit, Kommentare abzugeben. Auf der Online-Beteiligungsplattform „meinBerlin“ fragt das Bezirksamt nach Bedarfen, Wünschen und Erwartungen. Wie berichtet, könnte der Neubau in der Albert-Schweitzer-Straße 51 entstehen. Das Grundstück des ehemaligen Warmbads wird als Treuhandvermögen durch die Berliner Immobilienmanagement GmbH verwaltet.

Die Stadtteilbibliothek Friedrichshagen, die seit September 2005 den Namen Johannes-Bobrowski-Bibliothek (JBB) trägt, benötigt mehr Platz. Der Schriftsteller lebte bis zu seinem Tod 1965 in der Ahornallee 26. In der Vergangenheit wurde die JBB aufgrund des Raumbedarfs der Friedrichshagener Grundschule direkt nebenan immer weiter reduziert. „Die verbliebene Fläche reicht für eine angemessene bibliothekarische Versorgung der Bevölkerung im Kiez schon lange nicht mehr aus“, erklärt das Bezirksamt. Kulturstadträtin Cornelia Flader freut sich über „eine echte Entwicklungsperspektive“ für die Bibliothek, die sehr wichtig für den Ortsteil sei. „Sie hat ein tolles Umfeld und mit der Bürgerinitiative BIBER (‚BIBliotheken Erhalten‘) hoch engagierte, ehrenamtlich tätige Fans.“

Wer Vorschläge unterbreiten möchte, hat dazu auf mein.berlin.de/projekte/stadtteilbibliothek-friedrichshagen Gelegenheit. Einige sind dort bereits verfasst. „Ich erwarte deutlich größere Räume mit einem breiten Angebot an Literatur als Ort der Bildung und Begegnung, der Inspiration und Identifikation mit dem Stadtteil Friedrichshagen“, schreibt ein User. „Multifunktional nutzbare Räume mit Internetarbeitsplätzen, natürlich behindertengerecht“, wünscht sich jemand. „Ich würde mir einen Raum zum Arbeiten und Lesen wünschen. Ein Café wäre schön. Auch eine Anlaufstelle für Touristen und Einheimische, wo man Informationen über Friedrichshagen und die Umgebung bekommen und Theaterkarten und Tickets für Veranstaltungen kaufen kann, fände ich praktisch“, lautet ein Vorschlag.

Zu Angeboten und Dienstleistungen befragt, werden Wünsche nach einer „deutschlandweiten Fernausleihe“ und einer „Buchrückgabe ohne Personal rund um die Uhr“ geäußert. Außerdem gibt es offenbar eine größere Nachfrage nach Lesungen, Filmvorträgen und Filmabenden sowie Diskussionen zu aktuellen Gesellschaftsthemen. Aufgrund der geringen Platzkapazitäten konnten solche Veranstaltungsformate, die in vielen anderen Bibliotheken schon lange selbstverständlich sind, bisher nicht stattfinden.

Cornelia Flader kündigte an, nach Abschluss der Online-Befragung die Ergebnisse in Workshops zu diskutieren. Einen gibt es am 12. Juni 10 Uhr. Hierfür ist bis zum 7. Juni eine Anmeldung an info@sb-tk.de mit Namensangabe erforderlich. Wer keinen Internetzugang hat, kann sich auch anderweitig beteiligen. Vorschläge und Wünsche können schriftlich in der JBB hinterlegt werden. Weitere Informationen hierzu gibt es auf www.berlin.de/stadtbibliothek-treptow-koepenick/bibliotheken/friedrichshagen und unter Telefon 645 53 91.

Für Angaben zum Zeitplan für den Neubau und zu den Kosten ist es derweil noch viel zu früh. „Das wird Jahre dauern“, sagte Cornelia Flader auf Nachfrage der Berliner Woche.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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