Die Häuser der Bölschestraße in einem Buch
Vor 265 Jahren wurde Friedrichshagen gegründet. Damals entstanden die ersten Häuser an der heutigen Bölschestraße. Heimatforscher Aribert Giesche (81) hat alle beschrieben,die heute dort stehen.
In der Bölschestraße gibt es 137 Hausnummern mit 143 Gebäuden – vom Nachwendebau in einer Baulücke über das historische Rathaus bis zu einigen wenigen Kolonistenhäusern. Sie alle werden in „Die Häuser der Bölschestraße in Berlin-Friedrichshagen“ ausführlich beschrieben.
Die Gebäude waren 1990 und 2003 im Auftrag des Heimatmuseums vom Fotografen Karl-Ludwig Lange akribisch abgelichtet worden. „Außerdem konnte ich wertvolle Aufzeichnungen von Claus-Dieter Sprink, dem früheren Leiter des Heimatmuseums und selbst Friedrichshagener, für meine Arbeit nutzen“, berichtet Aribert Giesche. Rund fünf Jahre hat der Rentner, der Mitglied im Heimatverein Köpenick ist, an dem Werk gearbeitet. Er hat zahlreiche Adressbücher von Friedrichshagen und ab 1920 von Groß-Berlin ausgewertet, bis zum letzten von 1943. Das Bauaktenarchiv hat mehrere Hundert Zeichnungen beigesteuert. „So konnte ich zu fast allen Häusern die Baugeschichte ausführlich dokumentieren, die oft mehrfachen Umbauten eingeschlossen“, erzählt Giesche.
Karl-Ludwig Langes Fotos mit dem Abstand von gerade 13 Jahren zeigen, wie sich nach dem Ende der DDR die Bölschestraße in kurzer Zeit verändert hat. Fast alle Häuser waren bei der Aufnahme der zweiten Serie 2003 bereits restauriert oder hatten wenigstens ein Gerüst an der Fassade. Allerdings verschwand auch Traditionelles. Aus dem Wohnhaus Bölschestraße 15 war eine Spielhalle geworden, die Kneipe „Zum Maulbeerbaum“ in Nummer 121 war einem Chinarestaurant gewichen und das Kontex-Kaufhaus in Nummer 114 wurde inzwischen von einem Optik-Filialisten genutzt. Im Bildteil des rund drei Kilogramm schweren Bands sind die Aufnahmen nach Hausnummern sortiert, auf einer Seite jeweils die Ansichten von 1990 und 2003 gegenübergestellt.
Das Buch mit seinen rund 500 Seiten konnte nur erscheinen, weil private Sponsoren und die Bezirksverordnetenversammlung Gestaltung und Druck finanziell unterstützt haben. Freunden der Köpenicker Heimatgeschichte sei es unbedingt empfohlen.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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