Geteilte Meinungen Am Goldmannpark
Mehr Sicherheit für Radfahrer – historisches Kopfsteinpflaster wird herausgerissen

Die Straße Am Goldmannpark ist aktuell ein Wald aus Absperrgittern. Das wird bis Mitte August auch so bleiben. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die Straße Am Goldmannpark ist aktuell ein Wald aus Absperrgittern. Das wird bis Mitte August auch so bleiben.
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Wer auf dem Fürstenwalder Damm in Richtung Rahnsdorf mit dem Rad fahren möchte, benötigt starke Nerven. Auf dem ersten Abschnitt vom S-Bahnhof Friedrichshagen aus existiert kein Radweg, sodass gemeinsam mit den Autos auf der Straße gefahren werden muss. Um diese gefährliche Situation zu entschärfen, hat sich das Bezirksamt eine Lösung überlegt.

Die Straße Am Goldmannpark, die parallel zum Fürstenwalder Damm verläuft, soll bis Mitte August umgebaut werden. Das historische Kopfsteinpflaster, das dort bis zur Scharnweberstraße verläuft, wird herausgerissen und durch eine Asphaltdecke ersetzt. Radfahrer können somit zukünftig von der Bölschestraße kommend bereits vor der Kreuzung zum Fürstenwalder Damm rechts abbiegen und auf ebenem Untergrund den Verkehrsknoten am S-Bahnhof und die gefährliche Passage umfahren.

Damit müssen sie beim Abbiegen Richtung Rahnsdorf auch nicht mehr auf die Straßenbahnschienen aufpassen. Am Ende der Straße Am Goldmannpark, wo die Fußballplätze beginnen, wird somit nahtlos ein Anschluss an den dort beginnenden Rad- und Fußweg hergestellt.

„Mit den geplanten Arbeiten will das Bezirksamt auch für die Friedrichshagener Bürgerinnen und Bürger die Bedingungen für den Radverkehr zeitnah deutlich verbessern“, teilt Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) auf unsere Nachfrage hin mit. Die Kreuzung Bölschestraße/ Fürstenwalder Damm sei zuvor mehrmals in der Bezirksverordnetenversammlung thematisiert worden. „Das Bezirksamt ist entsprechend aufgefordert, eine tragfähige Lösung zu entwickeln. Diese wird mit den vorgesehenen Bauarbeiten geschaffen“, erklärt Hölmer. „Eine entsprechende Wegweisung ist in Planung.“

Das Klima geht vor

Nicht jeder hat für die plötzliche Maßnahme am Goldmannpark Verständnis. „Den völlig überrumpelten Anwohnern wurde dies per Bescheid eine Woche vor Beginn der Arbeiten mitgeteilt“, regt sich jemand in einer E-Mail an unsere Redaktion auf. Durch das „fragwürdige Bauvorhaben“ verschwinde ohne Zustimmung der Denkmalschutzbehörde eine Kopfsteinpflasterstrecke, die zur denkmalgeschützten Architektur Friedrichshagens gehöre. „Ich bedaure, dass die Informationen zu den Bauarbeiten die Bürgerinnen und Bürger so kurzfristig erreicht hat“, so der Stadtrat. Aufgrund der Pandemie sei die Personalsituation des bezirklichen Straßen- und Grünflächenamtes sehr angestrengt. Die in der Regel händisch zugestellten Schreiben seien daher nicht wie üblich zeitiger vor Ort verfügbar gewesen.

Die Straße Am Goldmannpark ist bereits zu einem überwiegenden Teil asphaltiert oder betoniert. Nur der Einmündungsbereich zur Bölschestraße liegt nach Angaben Hölmers unmittelbar im Denkmalschutzbereich. Im Sinne der Verkehrspolitik zugunsten klimafreundlicher Verkehrsmittel sei entschieden worden, die Einschränkungen des Denkmalbereiches zurückzustellen. Eine sichere Verkehrsanlage wird vom Bezirksamt in diesem Fall als wichtiger angesehen.

Bedenken wegen Durchgangsverkehr

„Einziger Nutznießer der Baumaßnahme wird der Durchgangsverkehr sein, der jetzt schon ständig mit überhöhter Geschwindigkeit durch die kleine Straße abkürzt“, äußerte ein Anwohner weitere Bedenken. Auch auf diesen Kritikpunkt geht Rainer Hölmer ein. „Mit Blick auf die örtlichen Gegebenheiten mit der schmalen, neben den Parkplätzen verbleibenden Fahrbahn, kann sich das Bezirksamt ein Fahren mit signifikant höherem Tempo als den maximal zugelassenen 30 km/h kaum vorstellen. Zumal die Straße selbst in einem leichten Bogen liegt, sodass weder aus Richtung Bölsche- noch aus Richtung Scharnweberstraße beim Einfahren erkennbar ist, ob einem jemand entgegenkommt.“ Der Bezirk sei jedoch bereit, im Fall der Fälle geeignete Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung zu prüfen.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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