„Das wird fantastisch aussehen“
Sanierung des Bootshauses Hahns Mühle soll bald beginnen

Der Friedrichshagener Ruderverein betreibt eine engagierte Kinder- und Jugendarbeit. Viele heutige Trainer haben früher selbst im Verein mit dem Sport angefangen. Unter anderem, um ihnen gute Bedingungen zu schaffen, hofft Harald Hansen darauf, dass die Sanierung des Bootshauses bald beginnt. | Foto:  Philipp Hartmann
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  • Der Friedrichshagener Ruderverein betreibt eine engagierte Kinder- und Jugendarbeit. Viele heutige Trainer haben früher selbst im Verein mit dem Sport angefangen. Unter anderem, um ihnen gute Bedingungen zu schaffen, hofft Harald Hansen darauf, dass die Sanierung des Bootshauses bald beginnt.
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Das Bootshaus des Friedrichshagener Rudervereins auf dem Grundstück Hahns Mühle 12 am Ufer der Müggelspree ist ein echtes Schmuckstück. Seit vielen Generationen trainieren Ruderer dort. 26 Betten stehen für Sportlergruppen zur Übernachtung zur Verfügung. Zudem befindet sich hier ein Restaurant. Inzwischen ist das Gebäude jedoch in einem „extrem sanierungsbedürftigen Zustand“, wie es Harald Hansen bezeichnet.

Seit zehn Jahren ist der 71-Jährige Mitglied im Friedrichshagener Ruderverein. Bis Ende 2021 war er dessen Vorsitzender. Jetzt ist er Vorsitzender des Fördervereins „Ruderjugend Hahns Mühle“. Hansen und der Verein mit seinen aktuell 210 Mitgliedern befinden sich in einer Zwickmühle: Eigentlich müssten sie froh darüber sein, dass sie eine hohe Geldsumme zugesprochen bekommen haben, um damit ihr Bootshaus sanieren zu können. Mittlerweile ist die Freude allerdings deutlich getrübt, denn die Zeit spielt gegen den Verein.

So sieht die Männerumkleidekabine im Bootshaus aus. | Foto: Philipp Hartmann
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Schon länger steht fest, dass in die Sanierung des historischen Gebäudes drei Millionen Euro fließen werden. Die Hälfte davon sind Bundesmittel im Rahmen des Denkmalpflegeprogramms „National wertvolle Kulturdenkmäler“. Diesen Status besitzt das Bootshaus seit dem Jahr 2020, weshalb eine solche Förderung überhaupt erst möglich wurde. 1,3 Millionen Euro steuert das Land Berlin über die Lotto-Stiftung bei. 200 000 Euro muss der Verein selbst berappen. Das Problem bei der geplanten Sanierung ist nun laut Harald Hansen der „langwierige und bürokratische Prozess“. Das Geld fließe erst, wenn alle Genehmigungen durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen erfolgt sind, was noch immer nicht geschehen sei. „Die gestiegenen Energiekosten und die Inflation kommen uns da gar nicht gelegen“, sagt Hansen. Deshalb müssten sie bereits jetzt Abstriche machen.

Der Festsaal liegt im ersten Obergeschoss des Bootshauses mit Zugang zur Terrasse. | Foto: Philipp Hartmann
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Eigentlich hatte der Verein geplant, die Dachfläche im Gebäude, die bisher als Lager verwendet wird, zu einer Sportfläche umzubauen. Dort sollten Sportangebote im Winter stattfinden. Inzwischen sei der Innenausbau mit dem zur Verfügung stehenden Budget nicht mehr zu realisieren. „Das tut uns richtig weh“, betont er. Wenn es mit den Kostensteigerungen so weitergeht, könnten noch weitere geplante Maßnahmen dieser Entwicklung zum Opfer fallen. Das Vorhaben, wofür das Berliner Architekturbüro „Krieger + Mielke“ als Generalunternehmer verantwortlich ist, wird aber auch so umfangreich bleiben. Wie Harald Hansen erklärt, sollen die komplette Sanitär- und Heizungsinstallation sowie die Elektroinstallation des Hauses erneuert werden. Außerdem soll der Fußboden ausgetauscht werden. Weil der Friedrichshagener Ruderverein, der bereits im Jahr 1892 gegründet wurde, früher ein reiner Männerverein war, fehlt es im Bootshaus bis heute an einer zufriedenstellenden Raumsituation für die inzwischen vielen aktiven Frauen. Zukünftig soll es deshalb eine Frauenumkleidekabine an jener Stelle geben, wo sich aktuell ein Schuppen befindet. Die Männerumkleidekabine, derzeit im Gebäude selbst und noch mit historischen Holzspinden ausgestattet, soll genau darüber eingerichtet werden.

Besichtigen zum Tag des offenen Denkmals

„Das Juwel ist der Saal“, betont Hansen beim Rundgang durch das seit Jahrzehnten denkmalgeschützte Bootshaus, bevor er die Tür zu „Friedrichshagens größtem öffentlichen Veranstaltungsraum“ im ersten Obergeschoss aufschließt. Bis zu 120 Personen können dort feiern. Zusammen mit der Terrasse und dem Blick auf die Müggelspree ist die Location beliebt für Hochzeiten. Vorgesehen ist hier, dass die Flügeltüren zukünftig statt aus Metall wieder aus Holz bestehen sollen. Auch soll die Fassade statt Weiß in der Farbe "Edelocker" gestrichen werden. „Das wird fantastisch aussehen“, ist Hansen sicher. Mit einem Baubeginn rechnet er im ersten Halbjahr 2024. Die Bauphase werde dann etwa zwei Jahre dauern. Um den finanziell nicht mehr zu realisierenden Innenausbau zu ermöglichen, will der Verein für weitere Fördermittel kämpfen.

Das Bootshaus des Friedrichshagener Rudervereins, Hahns Mühle 12, ist stark sanierungsbedürftig. | Foto: Philipp Hartmann
  • Das Bootshaus des Friedrichshagener Rudervereins, Hahns Mühle 12, ist stark sanierungsbedürftig.
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Beim Tag des offenen Denkmals haben Interessierte am Sonntag, 10. September, von 10 bis 18 Uhr die Möglichkeit, das Bootshaus Hahns Mühle zu besichtigen und sich über dessen Historie zu informieren.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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