Nach großem Knall in der Stillerzeile
Ermittlungen zur Silvesterexplosion laufen weiter
Nach der gewaltigen Explosion mit mehreren Verletzten auf einem Firmengrundstück in der Stillerzeile in der Silvesternacht laufen die Ermittlungen weiter.
„Es wird derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion geführt“, teilte die Senatsinnenverwaltung mit. Auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Stefan Förster ergänzte Staatssekretär Torsten Akmann: „Nach bisherigem Ermittlungsstand sollte ein industriell hergestelltes Höhenfeuerwerk, eine sogenannte Kugelbombe, aus einem dafür ungeeigneten, selbstgefertigten Abschussrohr verschossen werden. Hierbei landete die Kugelbombe in einer auf dem Gelände anwesenden Personengruppe und setzte ihre Effekte um.“ Über die Herstellung der Kugelbombe lägen keine Erkenntnisse vor. In der Folge mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr insgesamt 20 Menschen vor Ort notärztlich behandeln. Zehn Personen wurden als leicht verletzt kategorisiert, eine als schwer verletzt.
Im Ermittlungsverfahren der Polizei seien zunächst 26 Personen erfasst worden. Darunter befanden sich zwölf Verletzte, davon zwei Kinder (elf und 13 Jahre alt), vier Jugendliche (14 bis 16 Jahre alt) und sechs Erwachsene. „Bei den teils schweren Verletzungen handelt es sich um Einsprengungen von kleinen und sehr kleinen Teilen in untere Körperbereiche. Die Ermittlungen zu weiteren Verletzungen dauern an“, teilte die Senatsinnenverwaltung mit.
Stefan Förster wollte außerdem wissen, ob es auf dem betroffenen Firmengrundstück bereits in der Vergangenheit zu Einsätzen von Polizei- und Ordnungsbehörden gekommen ist. Wie es in der Antwort heißt, gab es lediglich am 26. Juni 2021 einen Polizeieinsatz vor dem Grundstück. Im Ergebnis sei eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Bedrohung gefertigt worden. Gemeinsame Verbundeinsätze von Polizei- und Ordnungsbehörden habe es dort allerdings bislang nicht gegeben. „Ich wundere mich, dass für Bezirk und Polizei trotz einer Sprengstoffexplosion und weiterer Vorfälle in der Vergangenheit, durch die Bürgerbeschwerden ausgelöst wurden, kein Handlungsbedarf besteht. Zumindest das Ordnungsamt sollte ein Unternehmen, auf dessen Grundstück solche Vorfälle passieren, mal genauer unter die Lupe nehmen“, äußerte sich der FDP-Politiker.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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