Brauereimuseum: Ausstellung ist seit Jahren Geschichte
Friedrichshagen. Vor Kurzem schrieben wir über Museen, die es nicht mehr gibt. Gleich mehrere Leser haben uns mitgeteilt, dass wir dabei eines der „vergessenen Museen“ schlicht vergessen haben: das Brauereimuseum von „Bürgerbräu“.
Spätestens seit der Schließung der traditionellen Brauerei am Ufer der Spree ist das 1996 eröffnete Museum Geschichte. Mit Unterstützung von ABM-Kräften hatten die Nachwendebesitzer von „Bürgerbräu“ das historische Sudhaus von 1920 zum Museum ausgebaut. Über den riesigen Braupfannen aus Kupfer prangte der Spruch „Gott gebe Glück und Segen drein“, unter dem in der früheren Genossenschaftsbrauerei Bier gebraut wurde. Zu sehen gab es historische Technik, darunter Maschinen zum Waschen, Füllen und Verschließen der Flaschen. In der früheren Böttcherei wurden alte Bürgerbräu-Fässer gezeigt, Besucher konnten jahrzehnte alte Kühlanlagen bestaunen. In den ersten Jahren gab es regelmäßig Führungen, auch zum jährlichen Brauerfest öffnete das Museum im historischen Südhaus seine Pforten. Dann konnten Besucher sich von Herbert Schmidt, dem früheren Braumeister und Betriebsleiter von „Bürgerbräu“, die historische Technik erklären lassen.
Im März 2010 wurde der Braubetrieb am Müggelsee eingestellt, die Namensrechte an dem Bier an die Radeberger Gruppe verkauft. Seitdem kommt „Bürgerbräu“ aus einer zu DDR-Zeiten errichteten Brauerei an der Indira-Gandhi-Straße. Teile der Brauerei in Friedrichshagen sollen inzwischen verkauft worden sein. Was mit den denkmalgeschützten Gebäuden passiert und was aus den Exponaten des Brauereimuseums geworden ist, ist unbekannt.
Unsere Fotos entstanden kurz vor Eröffnung des Museums im Jahr 1996. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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