Für die gefallenen Söhne
Das Kriegerdenkmal vor der Kirche

Kriegerdenkmal mit Preußenadler vor der 1903 eingeweihten Christophoruskirche. | Foto: Ralf Drescher
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Seit 115 Jahren bilden die Christophoruskirche und das Kriegerdenkmal am Markt von Friedrichshagen eine Einheit. Dabei stand die Säule mit dem Preußenadler bereits vor dem Vorgängerbau des Gotteshauses.

Während die aktuelle Kirche 1903 eingeweiht wurde, stammt das Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1879. Es erinnert an die drei Kriege von 1864, 1866 und 1870/71, die zur Einigung Deutschlands und zur Reichsgründung führten. „Zur Erinnerung an die für König und Vaterland gefallenen Söhne aus Friedrichshagen. Den Todten zur Ehre. Den Lebenden zum Vorbild“ steht im schwülstig-nationalistischen Ton jener Jahre am Fuß des Sockels. Dabei blieb der Blutzoll der Friedrichshagener damals relativ gering. Für den Krieg gegen Frankreich 1870/71 werden fünf Gefallene verzeichnet. Die Familie Hargesheimer verlor gleich zwei Söhne. Sie fielen am 16. August 1870 bei Thionville (Diedenhofen) und am 18. August 1870 bei Gravelotte (Lothringen). Allein in der letztgenannten Schlacht hatten die Preußen und ihre Verbündeten 19 000 Tote und Verwundete zu beklagen.

Der Adler soll in der berühmten Friedrichshagener Kunstgießerei Gladenbeck gefertigt worden sein. Er wurde wegen starker Beschädigungen vor rund 25 Jahren durch eine Kopie ersetzt, das Original wird im Museum Köpenick bewahrt.

Der Marktplatz, seit 2003 wieder mit dem Denkmal von Ortsgründer Friedrich II., die Kirche und das Kriegerdenkmal bilden bis heute eine Einheit, sie stehen als Ensemble unter Denkmalschutz. Dass das preußische Kriegerdenkmal die DDR überdauert hat, ist der evangelischen Gemeinde Friedrichshagen zu verdanken, die die Erinnerung an die gefallenen Söhne des Ortes unbedingt bewahren wollte. Das Denkmal für den Preußenkönig auf dem Marktplatz war kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von SED-Bilderstürmern abgebaut und vermutlich eingeschmolzen worden.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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