Tanz und Gesang für die Kleinsten
Pädagogen der Musikschule besuchen regelmäßig die Kita Schneckenhaus

Jennifer Scheibel (rechts) und Kathleen Danke-Mauer von der Joseph-Schmidt-Musikschule kommen regelmäßig in die Kita Schneckenhaus, um mit den Kindern Musik zu machen und zu singen. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Jennifer Scheibel (rechts) und Kathleen Danke-Mauer von der Joseph-Schmidt-Musikschule kommen regelmäßig in die Kita Schneckenhaus, um mit den Kindern Musik zu machen und zu singen.
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Als Jennifer Scheibel (41), die Gitarre unter den Arm geklemmt, und Kathleen Danke-Mauer (38) die Treppe in die obere Etage hochlaufen, werden sie dort bereits freudig in Empfang genommen. 14 Mädchen und Jungen im Vorschulalter warten an diesem Morgen auf die beiden Frauen. In der kommenden Dreiviertelstunde werden sie gemeinsam singen, klatschen und tanzen.

Eröffnet wird der Stuhlkreis mit einem Begrüßungslied. „Lockerung des Stimmapparats“ nennt Jennifer Scheibel diesen Teil. Das Einsingen sei wichtig für die Stimmbildung der Kinder. Dabei tippen sich die Kinder auf die Nase und an den Kopf, stampfen im Rhythmus mit den Füßen auf den Boden und schütteln Arme und Beine durch. Danach erzählt die Musikpädagogin in der Runde, dass sie gerade das Segeln lerne. Passend dazu ahmt sie mit den Kindern Wind- und Möwengeräusche nach. Mit ihrer Kollegin Kathleen Danke-Mauer stimmt sie ein Piratenlied an und begleitet sich dazu selbst mit der Gitarre. Alle Kinder machen mit, stehen auf und bewegen sich zur Musik.

Jennifer Scheibel hat die Kinder in einem Stuhlkreis versammelt. 45 Minuten wird gesungen und getanzt. Die Kinder freuen sich über das Angebot. | Foto: Philipp Hartmann
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Seit Sommer 2018 besteht zwischen der Kita Schneckenhaus des Trägers Käpt'n Browser gGmbH in der Stillerzeile 136 und der Joseph-Schmidt-Musikschule eine Kooperation. Die Musik- und Tanzpädagogen kommen seitdem regelmäßig zu Besuch, um mit den Kleinen zu musizieren. Ziel der Zusammenarbeit ist eine umfassende Musik- und Tanzerziehung für alle Kinder im Alter von zweieinhalb bis sechs Jahren, integriert in den Kita-Alltag. Zweimal pro Woche werden die Kinder dazu von den Pädagogen zu Gesang und Bewegung animiert. Sie sollen einen offenen Zugang zur Musik erhalten, spielerisch gefördert und mit Platz für Improvisation. Dabei hätten sie viel Spaß, würden zugleich ihr Gehör und ihr Rhythmusgefühl schulen und ihre motorischen Fähigkeiten besser entwickeln, erklärt Jennifer Scheibel. Weitere positive Folgen seien, dass sie frühzeitig Instrumente kennenlernen und als Gruppe zusammenwachsen. „Ich will den Kindern vor allem die Freude an der Musik vermitteln“, sagt sie. Das gelingt ihr ganz offensichtlich, denn auf dem Weg ins Büro der Kitaleitung wird sie gleich von mehreren Kindern gefragt, wann sie denn das nächste Mal zu ihnen in die Gruppe komme.

Beim Singen eines Piratenlieds ahmen die Kinder auch die Stichbewegung mit dem Säbel nach. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Beim Singen eines Piratenlieds ahmen die Kinder auch die Stichbewegung mit dem Säbel nach.
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Die Kita Schneckenhaus habe schon immer den Wunsch gehabt, Musik mehr in den Alltag zu integrieren. „Es ist aber schwierig, Pädagogen zu finden, die ein Instrument spielen“, berichtet Leiterin Sandra Spitzke. Genau deshalb habe sie sich professionelle Unterstützung geholt. Kathleen Danke-Mauer ist studierte Sängerin und Pädagogin, Jennifer Scheibel gelernte Geigenspielerin und ebenfalls Sängerin. Beide Frauen spielen verschiedene Instrumente und sind seit 2021 bei der Joseph-Schmidt-Musikschule angestellt. Jennifer Scheibel, die selbst zwei Kinder hat, leitet dort den Fachbereich Elementare Musikpädagogik.

Beim Sonnenlied stellen die Kinder mit bunten Tüchern eine Wolke symbolisch dar. | Foto: Philipp Hartmann
  • Beim Sonnenlied stellen die Kinder mit bunten Tüchern eine Wolke symbolisch dar.
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Das Projekt habe viele Vorteile, meint Sandra Spitzke. Musik könne ein Türöffner sein für eher ruhige Kinder, auch mal aus sich herauszukommen. „Man kann sehen, dass die Gesichter aufgehen, dass die Kinder strahlen“, erzählt sie. Auch für die Erzieher habe das Projekt einen Mehrwert. Während der Musik- und Tanzerziehung könnten sie in Ruhe das Verhalten der Kinder beobachten und besser einschätzen, wie weit diese bereits in ihrer Entwicklung seien. Außerdem könnten sie sich auch selbst etwas für ihre Arbeit abgucken. Schließlich soll auch, wenn die Profis von der Musikschule mal nicht im Haus sind, gesungen und getanzt werden.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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