Entwicklungskonzept beunruhigt die Wassersportler

Es gibt Pläne, den Müggelsee zu einem Drittel für den Wassersport zu sperren. Dann wird es auch für Surfer eng. | Foto: Ralf Drescher
  • Es gibt Pläne, den Müggelsee zu einem Drittel für den Wassersport zu sperren. Dann wird es auch für Surfer eng.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Friedrichshagen. Der Müggelsee ist Wassersportrevier für Surfer, Segler und Motorboote, die Badewanne der Berliner und Heimat vieler Angler. Damit könnte schon in wenigen Jahren Schluss sein. Pläne für mehr Umweltschutz beunruhigen vor allem die Wassersportler.

Anfang Dezember 2014 hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zu einer Beteiligungswerkstatt aufgerufen, mit der ein ökologisches Entwicklungskonzept für den Müggelsee auf den Weg gebracht werden soll. Dort wurde auch eine Karte gezeigt, auf der möglicherweise zu sperrende Wasserflächen eingezeichnet waren. "Da wären dann rund ein Drittel des Sees gesperrt und dürften weder von Seglern, Ruderern noch Surfern befahren werden. Der Nachwuchsausbildung der Seglergemeinschaft am Müggelsee, die traditionell in Ufernähe stattfindet, wäre der Boden entzogen", meint Jörg Gloede, selbst Segler und viele Jahre Leiter des Segelreviers Müggelsee.

Die Karte zeigt, dass Sperrungen des gesamten westlichen und südlichen Ufers vorgesehen sind - vom Hafen der Seglergemeinschaft gleich neben dem Spreetunnel bis zur Wasserrettungsstation bei "Müggelhort". Freien Zugang sollen nur die Gaststätten "Rübezahl" und "Hotel Müggelsee" erhalten, mehrere wilde Badestellen würden ebenfalls entfallen. Im westlichen Bereich würde die gesperrte Wasserfläche bis zu 700 Meter vom Ufer entfernt verlaufen.

Zum Revier Müggelsee gehören sieben Segelvereine mit rund 900 Mitgliedern, dazu weitere Kanu- und Rudervereine. Vor allem Regatten der Segler und Surfer wären künftig nur noch mit Einschränkungen möglich. "Es gibt pro Jahr rund 30 Segelwettbewerbe auf dem See, für die dann keine vernünftigen Kurse mehr abgesteckt werden könnten", ärgert sich Segler Gloede.

Beim Berliner Segler-Verband schrillen bereits die Alarmglocken. "Wir sind besorgt, haben bereits zu einem Gespräch beim Landessportbund eingeladen. Wir werden die Interessen unserer Sportler offensiv vertreten", verspricht Winfried Wolf, der Vorsitzende des Seglerverbands.

Nun soll es bis zum Frühjahr eine dritte Beteiligungswerkstatt geben, bei der alle Betroffenen noch einmal gehört werden. Ob dann die Umweltschützer von ihrem ehrgeizigen Ziel, ein Drittel des Müggelsees der Allgemeinheit zu entziehen, abrücken werden, bleibt abzuwarten. Sperrungen soll es auch am Kleinen Müggelsee geben, dort könnten nach Realisierung der Pläne bis zu 50 Prozent der Wasserfläche nicht mehr befahren werden. "Der Landessportbund hat uns bereits Unterstützung für die nächste Beteiligungswerkstatt zugesagt", sagt Segler Jörg Gloede zum Abschied.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 586× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 870× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 845× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.224× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.