Erich Hobusch ist Träger der Bürgermedaille

Buchautor und Naturschützer Erich Hobusch. | Foto: Ralf Drescher
  • Buchautor und Naturschützer Erich Hobusch.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Friedrichshagen. Im Arbeitszimmer von Erich Hobusch sieht es aus wie beim Pächter eines Jagdreviers. Trophäen, Stahlstiche mit Jagdszenen und zahlreiche Bücher über die Jagd geben Einblick in Arbeit und Hobby des 85-Jährigen.

Im Oktober wurde Erich Hobusch mit der Bürgermedaille des Bezirks Treptow-Köpenick ausgezeichnet (Berliner Woche berichtete). Damit ehrte der Bezirk das Lebenswerk des Rentners, der bis heute kein Ruheständler ist. "Erich Hobusch hat sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für den Natur- und Umweltschutz im Bezirk engagiert, unter anderem bis 1991 als Kreisnaturschutzbeauftragter. Und das in einer Zeit, als es den Begriff Nachhaltigkeit noch gar nicht gab", sagte Bürgermeister Oliver Igel (SPD) zur Preisverleihung. Obwohl Kreisnaturschutzbeauftragter eine rein ehrenamtliche Tätigkeit war, konnte sich Hobusch sogar gegen Auswüchse des DDR-Wohnungsbauprogramms durchsetzen. Durch eine Intervention beim damaligen Rat des Stadtbezirks erreichte er, dass das heutige Wohngebiet Allende II nicht bis zum Ufer des Müggelsees gebaut wurde.

Seit 1980 ist Hobusch freiberuflicher Autor mit dem Schwerpunkt Jagd und Natur. Er hat über Förstermorde am Müggelsee geschrieben, ebenso über den Wildererkönig in der Schorfheide.

Im Jahr 1956 hat er übrigens die Jägerprüfung abgelegt und wurde Mitglied eines Jagdkollektivs. Seine Ausrüstung hat er 1996 ans Deutsche Jagdmuseum München als eine Art Vorlass gegeben. "Ich habe in der ganzen Zeit vielleicht 20 Stück Wild geschossen. In erster Linie wollte ich mit Jägern ins Gespräch kommen und das ging damals auf Augenhöhe nur mit dem Ablegen der Jägerprüfung", erzählt Hobusch. Im Augenblick bereitet er gerade ein Buch über Jagd und Forstwirtschaft in Berlin vor. Dafür hat er ungewöhnliche Zahlen aus Archiven zusammengetragen. "Für die Hochzeit von König Friedrich I. mit Sophie Luise von Grabow mussten 1708 innerhalb von vier Wochen 22 Stück Rotwild, 174 Rehe, 348 Wildschweine und 2320 Rebhühner geschossen werden", erzählt Autor Hobusch.

Einen Verleger, der ein so spezielles Werk in Druck gibt, hat er leider noch nicht gefunden. "Vielleicht findet sich ein Mäzen, der eine bestimmte Anzahl Bücher als eine Art Druckkostenzuschuss bestellt", hofft Erich Hobusch.

Heraus gekommen ist gerade Hobuschs Buch über Georg Schläfke (1900-1988), den Wildererkönig der Schorfheide. Dafür konnte er die Tagebücher des Wildschützen einsehen und Polizeiprotokolle und Gerichtsakten auswerten.

Den Ruhestand kann sich Erich Hobusch trotz seines Alters nicht wirklich vorstellen. "Ich habe einmal versucht, drei Monate wie ein Rentner zu leben und nichts zu tun, das ist mir nicht bekommen", verrät der Bürgermedaillenträger.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 300× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 260× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 647× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.220× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.