Müggelsee schlägt bei Internetumfrage alle Gewässer

Rainer Schwadtke: "Gleich hinter dem alten Wasserwerk lasse ich an heißen Tagen die Beine ins Wasser baumeln."
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Friedrichshagen. Der Große Müggelsee ist der Lieblingssee der Berliner. Das wurde jetzt im Rahmen einer Internetumfrage bekannt.

Rund 110 000 Nutzer hatten darüber abgestimmt, welcher der rund 2000 Seen in Deutschland ihr Lieblingssee ist. Dabei gab es auch eine Unterscheidung nach Bundesländern.

Es wurden Faktoren wie die ökologische Nutzung, Wassersport und Tourismus bewertet. "Der Müggelsee ist in seiner gesamten Fläche ein beliebter Freizeitsee für Wassersportler. Segeln und Surfen ist über die gesamte Breite des Sees erlaubt", heißt es unter anderem in der Bewertung.

"Das war für mich keine Überraschung. Der Müggelsee ist schon lange eine gelungene Kombination als Natur, urbanem Leben und Tourismus", erklärt Tobias Apelt, der Betreiber des Seebads Friedrichshagen. "Der See hat sich seinen Charme bewahrt. Was noch verbessert werden könnte, wären Radwege, mehr Parkplätze und eine bessere Anbindung an den Nahverkehr", schränkt Apelt ein. Andreas Thamm ist mit dem Müggelsee verbunden wie kaum ein anderer Berliner. Das 740 Hektar große Gewässer ist der Arbeitsort des letzten Rahnsdorfer Berufsfischers. "Es ist gut, dass ein Kompromiss zwischen wirtschaftlicher und touristischer Nutzung gefunden wurde. Seit dem Ende der DDR ist das Wasser wieder sauberer geworden, Fische wie die Quappe sind zurückgekehrt. Wir müssen aber aufpassen, dass die jetzt zugänglichen Ufer frei bleiben und nicht durch weitere Steganlagen blockiert werden", meint Fischer Thamm.

Bei Robert Schaddach, Vorsitzender des Tourismusvereins Treptow-Köpenick, ist die Freude ganz besonders groß. Die Urkunde über die Prämierung des Müggelsees wird in der Tourismusinformation aufgehängt. "Wir werden mit der Auszeichnung ganz bestimmt um weitere Besucher werben", verspricht er. Aber auch der Tourismuschef sieht Defizite. "Das heruntergekommene Strandbad und der Müggelturm gehören zum See dazu und müssen unbedingt aufpoliert werden", sagt Schaddach.

Das meint auch Rainer Schwadtke, gleich doppelter Seeanlieger. Als Friedrichshagener Bäckermeister ebenso wie als Bewohner von Rahnsdorf. "Und da ist das Strandbad wirklich ein Schandfleck. Ansonsten lasse ich nichts auf unseren Müggelsee kommen. Gleich hinter dem alten Wasserwerk lasse ich an heißen Tagen die Beine ins Wasser baumeln. Oder ich leihe mir für eine Spritztour über den See ein Motorboot", erzählt Bäcker Schwadtke.

Die Urkunde mit der Auszeichnung ist in der Touristinformation, Alt-Köpenick 31/33, zu bewundern. Der deutschlandweit beliebteste See liegt übrigens gar nicht so weit weg. Es ist der Scharmützelsee bei Bad Saarow, rund 60 Kilometer von Berlin entfernt.

Wissenswertes zur Abstimmung unter www.seen.de
Ralf Drescher / RD
Rainer Schwadtke: "Gleich hinter dem alten Wasserwerk lasse ich an heißen Tagen die Beine ins Wasser baumeln."
Fischer Andreas Thamm: "Es ist gut, dass ein Kompromiss zwischen wirtschaftlicher und touristischer Nutzung gefunden wurde", sagt er. | Foto: Ralf Drescher
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Ralf Drescher aus Lichtenberg

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