Seebad öffnete sich für abgehärtete Zeitgenossen
Klaus Baleske war der erste, der ins Wasser tauchte und einige Runden schwamm. "Da bibbert es einen ja beim Zugucken", meinte eine Schaulustige, den Mantelkragen hochschlagend. Doch für den Müggelheimer Baleske war es offensichtlich eine leichte Übung. Nimmt er doch schon seit Jahren bei Wind und Wetter sein Morgenbad im Kleinen Müggelsee. "Das spart Wasser und man bleibt fit", so der 56-Jährige.
Auch für Kathrin Harnak gehört das Eisbaden zum Leben. Es sei eine Sucht, die nicht mehr aufhöre, erklärte die Mahlsdorferin. Das habe auch eine praktische Seite, schließlich verlängert sich damit die Badesaison für sie auf das ganze Jahr. Als Höhepunkt des Härtetests will die 49-Jährige bei den Winterschwimmweltmeisterschaften vom 20. bis 23. März in Finnland an den Start gehen.
Auch für die "Berliner Seehunde" Angelika Ehrke und Gerd Godan gibt es offenbar nichts Schöneres, als zwischen den Eisschollen zu planschen. Jedes Wochenende geht es zu einem anderen See.
Enrico Falk (38) gibt sich da genügsamer. Einmal im Jahr reiche die Prozedur, meint der Friedrichshagener. Er setzte sich durch kühne Sprünge vom Turm in Szene. Frank Mansky aus Wendenschloß ging es bedächtiger an. "Es ist hart, mit dem Kopf im eiskalten Wasser unterzutauchen. Der Druck ist groß", weiß er.
Einer, der offenbar nicht genug bekommen konnte, war Joeffrey Nierding. Gleich dreimal sah man den in Friedrichshagen beheimateten Franzosen vom Steg ins Wasser hechten. "Einfach göttlich", strahlte der gelernte Koch dem See entsteigend, um dann in die Sauna mit Panoramafenster zu eilen.
Dass das Eisbaden so gut ankommt, darüber freut sich Tobias Apelt. Der Badpächter hatte die ursprünglich für Januar angesetzte Veranstaltung aufgrund der frühlingshaften Temperaturen verschieben müssen. Zum Glück hatte Väterchen Frost kurz zuvor noch mal nachgeholfen. "Winterfeeling muss schon sein", unterstreicht Enrico Falk.
Dass alles ohne Zwischenfälle abging, dafür sorgte die Crew der Deutschen Lebens-rettungs-Gesellschaft Berlin-Mitte, die unter anderem das Eis um den Turm aufhackte.
Allerdings verlangte die Fahrt von der einige Hundert Meter entfernten Rettungsstation und wieder zurück den Männern einiges ab. So mussten Alexander Ebeling und Dannys Uriban das Rettungsboot teilweise mit hartem Körpereinsatz über das Eis schieben.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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