Unterschriften gegen die Schließung der Bibliothek
Wie im November bekannt wurde, prüft der Bezirk diesen und andere Bibliotheksstandorte, weil Geld und Personal knapp geworden sind. "Bereits im Sommer vorigen Jahres gab es Gerüchte, dass unsere Bibliothek geschlossen werden könnte. Auf eine Bürgeranfrage von mir im November hat Stadtrat Simdorn geantwortet, dass er bei keiner Bibliothek eine Schließung ausschließen könnte. Damit sind wir nicht einverstanden, sammeln Unterschriften", erläutert Thilo Hoppe.
Der Berufsmusiker hat bereits mehrere Mitstreiter gefunden, darunter Doreen Walsch vom Spielhaus, einer Kindereinrichtung für zehn- bis 14-Jährige. "Unsere Kinder nutzen die Bibliothek relativ oft. Sie würden jedoch kaum bis zur Mittelpunktbibliothek in die Köpenicker Altstadt fahren", sagt sie. Ehrenfried Rohde ist Rentner. "Ich lese Bücher zur Geschichte, Reiseführer, Kunstbücher, Belletristik. Viele finde ich im Internet und leihe sie dann über den Buchtransport hier in der Peter-Hille-Straße aus", teilt Rohde mit.
Rund 1000 Unterschriften haben die Bürger bereits gesammelt. Unterschreiben kann man in vielen Geschäften rund um die Bölschestraße und in der Theaterkasse auf dem Markt. Dort können auch leere Listen abgeholt und später ausgefüllt wieder abgegeben werden.
Auf Nachfrage der Berliner Woche erklärt der zuständige Stadtrat Svend Simdorn, dass er sich um einen Erhalt der Johannes-Bobrowski-Bibliothek bemüht. "Bis zur Februarsitzung des Ausschusses für Weiterbildung und Kultur liegt unser Entwicklungskonzept für die bezirklichen Bibliotheken auf dem Tisch. Die Ausschussmitglieder und die BVV haben es dann in der Hand, ob und welche Bibliotheken geschlossen werden", sagt er. Um Druck auf alle Entscheidungsträger aufzubauen, wünschen sich Thilo Hoppe und seine Mitstreiter, dass sich möglichst viele Friedrichshagener in der Johannes-Bobrowski-Bibliothek als Leser anmelden. Das können sie montags, dienstags, donnerstags und freitags von 12 bis 18 Uhr in der Peter-Hille-Straße 1, gleich neben der Grundschule, tun.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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