Vertretung fordert weiteren Übergang auf Bölschestraße
Auf der gesamten, rund 1,2 Kilometer langen Straße gibt es nämlich nur drei Möglichkeiten, die Fahrbahn sicher zu überqueren: am S-Bahnhof Friedrichshagen, am Markt und an der Einmündung in den Müggelseedamm. "Zwischen den Ampeln am Markt und am Bahnhof liegen aber 600 Meter. Ich kann oft beobachten, wie sich Mütter mit Kinderwagen durch den Verkehr mühen. Das ist besonders gefährlich, weil Parkplatzsucher von anderen Fahrzeugen überholt werden und dazu noch die Straßenbahn verkehrt", sagt Peter Strehmel (76), Mitglied der Seniorenvertretung von Treptow-Köpenick.
Deshalb fordert der Seniorenvertreter jetzt eine weitere Querungsmöglichkeit, am besten in Höhe des historischen Rathauses. Diesen Vorschlag hat er gemeinsam mit Wolfgang Plantholt (69), der sich beim Verkehrsclub Deutschland ehrenamtlich um Seniorenmobilität kümmert, beim Bezirk eingereicht. Stadtrat Rainer Hölmer (SPD), zuständig für Stadtentwicklung, hat auch bereits einen Zwischenbericht gegeben. Darin verweist er auf die Schwierigkeiten durch Einbeziehung mehrerer Verantwortlicher wie Senat, Polizei und BVG. Zumindest verspricht der Stadtrat, die Forderungen der Seniorenvertreter bei weiteren Planungen zur Bölschestraße einzubringen.
Mit dieser Antwort sind Plantholt und Strehmel allerdings nicht zufrieden. "Der Stadtrat nimmt leider keinen Bezug auf die von uns signalisierte Dringlichkeit", sagt Peter Strehmel.
Mitte Februar gibt es bei Hölmer eine Gesprächsrunde zum Fahrradverkehr, da wollen beide das Fußgängerproblem noch einmal ansprechen. "Außerdem möchten wir in der Öffentlichkeit für unser Anliegen werben. Wir suchen Kontakt zu örtlichen Geschäftsleuten und den künftigen Betreibern des historischen Rathauses. Die haben bestimmt großes Interesse daran, dass Kunden und Besucher unbeschadet auf die andere Seite kommen", meint Peter Strehmel.
Dass das Ansinnen der Senioren nachvollziehbar ist, zeigt eine Verkehrszählung des Bezirks. Durch die Bölschestraße fuhren 2009 - letzte Zählung - in 24 Stunden 7100 Kraftfahrzeuge, darunter 200 Lkw. Dazu kommen pro Stunde noch zwölf Straßenbahnzüge.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.