Vor 20 Jahren wurde der Verein "Lolly Pop" gegründet
Friedrichshagen. Vor 20 Jahren wurde in Friedrichshagen der Verein "Lolly Pop" gegründet. Der Initiator war Matthias Beier (58). "Wir hatten den Verein ins Leben gerufen, um die Tradition der Kinderfeste im Kurpark neu zu beleben. Die hatte es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg dort gegeben, und außerdem regelmäßige Wintervergnügen auf einer Spritzeisbahn", erzählt Vereinsvorsitzender Beier.
Schnell hatte er Friedrichshagener Eltern auf seiner Seite, ein Jahr nach Vereinsgründung gab es bereits die erste Spritzeisbahn. Mehrere Hundert Eisläufer kamen in den Kurpark. "In den Folgejahren hatten wir dann Pech, nach Wetterumschwüngen ist uns die frisch hergerichtete Eisbahn immer wieder geschmolzen", erinnert sich Matthias Beier.
In den 90er Jahren machte "Lolly Pop" durch mehrere Badewannen-Regatten auf dem FEZ-Badesee und durch Seifenkistenrennen von sich reden. Und dann kam eine ganz neue Idee. Der Verein plante eine Sommerrodelbahn. Die sollte entweder entlang der einstigen "Todesbahn" in den Müggelbergen oder in den nahen Kanonenbergen errichtet werden. Die Bezirksverordneten des damaligen Bezirks Köpenick hatten bereits ihre Zustimmung signalisiert. "Bei den Verantwortlichen der Berliner Forsten kam unsere Idee allerdings nicht gut an und aus der Sommerrodelbahn ist leider nichts geworden. Die hätte an den Wochenenden Tausende Besucher in den Köpenicker Wald gelockt", ist sich Beier noch heute sicher.
Der Vereinssitz von Lolly Pop ist zwar immer noch Friedrichshagen, das Engagement wurde aber ins nahe Brandenburg verlagert. Was 1999 im märkischen Storkow als Strohballenfestival begann, zieht heute als Familienfreizeitpark "Irrlandia" bis zu 60 000 Besucher pro Jahr an. Ein Maislabyrinth, fünf Riesenrutschen, Goldwaschen und traditionelle Spiele wie Murmeln, Büchsenwerfen und Klötzerstapeln (Wissenswertes unter www.irrlandia.de) sind auch für Berliner Familien attraktiv. Friedrichshagener Schulen kommen zum Wandertag nach Storkow. An das Vereinsengagement in Berlin denkt Matthias Beier 20 Jahre nach der Gründung mit Wehmut zurück. Projekte will er hier aber nicht mehr in Angriff nehmen. "Selbst mit viel Mühe wird man in Berlin kaum zur Kenntnis genommen. In Storkow dagegen schätzt man unser Engagement", sagt Beier mit Bedauern.
Eine Ausnahme würde er jedoch gern machen. "Bereits vor 20 Jahren hatte ich die Idee zu einem Unterwasserkonzert im Friedrichshagener Spreetunnel. Das sollte sich vielleicht noch organisieren lassen", sagt er.
Ralf Drescher / RD
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