Stolpersteine werden verlegt
Erinnerung an Familie Rosenthal in der Josef-Nawrocki-Straße
Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt am 28. August Stolpersteine vor dem Haus Josef-Nawrocki-Straße 12. Sie erinnern an Kurt und Blanka Rosenthal sowie deren Töchter Eva und Ursel.
Kurt Rosenthal war Bankbeamter und heiratete 1922 Blanka Mathias. Im Jahr darauf, am 16. Mai 1923, wurde die erste Tochter Eva Hannelore geboren. 1933 verlor der Vater im Zuge des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums seine Anstellung und versuchte, sich und die Familie als Inkassovertreter über Wasser zu halten. 1935 wurde er als Klubwart seines Ruderklubs, der Jüdischen Wassersportgesellschaft 1898, angestellt. Die Familie wohnte fortan in einer kleinen Wohnung im Klubhaus in der Waldowstraße 2, heute Joseph-Nawrocki-Straße 12. Die zweite Tochter, Ursel Marianne, erblickte 1936 das Licht der Welt.
1940 war die Familie Rosenthal gezwungen, ihre Wohnung zu verlassen und in das sogenannte Judenhaus in der Mühlenstraße 77 in Pankow zu ziehen. Am 14. Dezember 1941 erlag Kurt Rosenthal seinen schweren Verletzungen, die ihm durch Misshandlung der Gestapo zugefügt wurden. Seine Frau Blanka wurde mit der sechsjährigen Tochter Ursel 1942 nach Riga deportiert und dort bei einer Massenerschießung ermordet. Ein Jahr später wurde die ältere Tochter Eva nach Auschwitz deportiert und dort getötet.
Eingeladen zu der Verlegung der Stolpersteine um 13.30 Uhr haben die Fachstelle TKVA (Treptow-Köpenick für Vielfalt und gegen Antisemitismus) und der Verein „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Köpenick“.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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