Altes Fachwerkhaus mit modernem Anbau
Neue Kita mit 60 Plätzen hinter dem Rathaus Friedrichshagen hat eröffnet
Wo früher Polizeiautos parkten, spielen jetzt Kinder. Auf dem Grundstück Albert-Schweitzer-Straße 57 direkt hinter dem Rathaus Friedrichshagen ist eine neue Kita eröffnet worden. Die Jugendwerk Aufbau Ost (JAO) gGmbH bietet dort 60 Betreuungsplätze an.
Zur Eröffnung waren noch nicht alle Plätze belegt, doch das wird bald geschehen, denn die Nachfrage ist groß. Auch ein Name für die Kita stand noch nicht fest. „Es freut uns sehr, dass viele junge Familien Friedrichshagen als ihren Wohnort wählen. Gleichzeitig sehen wir uns als Bezirk in der Pflicht, für eine familienfreundliche Infrastruktur zu sorgen. Daher ist es mir eine große Freude, dass mit dieser neuen Kita ein infrastrukturell enorm wichtiger und darüber hinaus konzeptionell sehr gelungener Ort für Familien entstanden ist“, sagte Jugendstadtrat Alexander Freier-Winterwerb (SPD). Bei seiner Eröffnungsrede erklärte er zugleich, dass die Kitaplatzlage weiter angespannt sei. 2023 werde ihm zufolge jedoch nach Jahren des Platzmangels wieder rechnerisch für jedes Kind im Bezirk ein Kitaplatz vorhanden sein.
Für JAO ist die neue Kita die zweite im Bezirk. Eine betreibt der Träger im Kosmosviertel in Altglienicke. Eine dritte wird im Sommer 2023 in der Wilhelmine-Duncker-Straße nahe der Gartenstadt Falkenberg in Bohnsdorf eröffnet. Hinzu kommen je ein Familienzentrum im Kosmosviertel und in Adlershof. Der Standort am Rathaus Friedrichshagen ist ein ganz besonderer. Bis 2010 befand sich dort eine Polizeiwache. Um die Kita einrichten zu können, wurde ein Fachwerkhaus, das die Polizei für Ausnüchterungszellen nutzte, denkmalgerecht saniert.
Das Gebäude war nach Jahren des Leerstands in einem schlechten Zustand. Nach Angaben des Architekten musste der durch Holzschutzmittel aus DDR-Zeiten verseuchte Dachstuhl ausgetauscht werden. Außerdem wurden der Fußboden erneuert, die Tragkonstruktion erweitert und die Fassade saniert. Darüber hinaus wurde das historische Gebäude mit einem modernen Anbau ergänzt. Beide Gebäudeteile sind barrierefrei miteinander verbunden. Im Außenbereich, wo früher die Einsatzfahrzeuge geparkt wurden, ist ein Garten inklusive Sandkästen mit Spiel- und Klettergeräten aus Naturmaterialen entstanden.
„Die Fertigstellung der neuen Kita war uns ein Herzensprojekt“, betonte JAO-Geschäftsführer Thomas Knietzsch. 2,6 Millionen Euro habe sie gekostet. Davon seien 1,4 Millionen Euro durch das Land Berlin, der Rest durch Eigenmittel finanziert worden. Zwölf Mitarbeiter kümmern sich um die Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt. Pädagogische Schwerpunkte sind Musik, Kreativität und Kunst, die sich auch in der innenarchitektonischen Gestaltung der Gebäude abbilden. Für die Kleinsten gibt es einen Nestbereich. Eingerichtet wurden außerdem ein Raum der Vielfalt für Bewegung und künstlerische Projekte, eine Experimentierstrecke, Spielpodeste, Kletterbereiche sowie ein Kreativbereich mit kleiner Bühne.
Bürgermeister Oliver Igel (SPD) erklärte, dass die Eröffnung ein Meilenstein für die Entwicklung Friedrichshagens sei. Das alte Rathaus sei durch das Engagement vieler Bürger zu einem öffentlichen Ort geworden. Die Kita sei dabei ein weiteres Mosaiksteinchen. „Wir freuen uns, dass das historische Fachwerkhaus als Kita seine Bestimmung gefunden hat und das ehemalige Rathaus mit noch mehr Leben füllt“, äußerte sich Tobias Apelt, Geschäftsführer der Rathaus Friedrichshagen Projekt GmbH & Co.KG. Seit 2017 sei das Projekt mit der JAO geplant worden, zwei Jahre dauerten die Bauarbeiten.
Infos zur Kita: www.jao-berlin.de/de/topic/401.kita-in-friedrichshagen.html.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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