Hirschgarten wird 150 Jahre alt
Villenkolonie wurde im Juni 1870 gegründet

Eine Postkarte mit Hirteplatz und Denkmal für den Bankier Albert Hirte um 1925. | Foto: Interessengemeinschaft Hirschgarten
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  • Eine Postkarte mit Hirteplatz und Denkmal für den Bankier Albert Hirte um 1925.
  • Foto: Interessengemeinschaft Hirschgarten
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Am 19. Juni 1870 begann die Geschichte der Villenkolonie Hirschgarten. Das 150. Jubiläum soll im kommenden Jahr ordentlich gefeiert werden.

An jenem Tag, einem Sonntag, war der Bankier Albert Hirte (1833-1898) mit seinem Freund Ferdinand Lindenberg vom nahen Cöpenick mit dem Fischerkahn aufgebrochen, um den Bau einer Villenkolonie vorzubereiten. An Bord waren alle für die Vermessung des Geländes nötigen Instrumente.

Bereits zehn Jahre zuvor hatte Hirte einige als „Hirschacker“ bezeichnete Wiesen an der Erpemündung in die Spree geerbt. Bevor daraus eine Siedlung werden konnte, kaufte der Bankier weitere Flächen dazu. Ihm schwebte von Anfang an ein Areal grüner Bäume und duftender Blumen vor, da war es bis zur Bezeichnung Hirschgarten kein weiter Weg. Die Straßen der Kolonie sollten sternförmig angelegt werden und auf einem zentralen Platz enden – zum 50. Jahrestag der Gründung von Hirschgarten im Sommer 1920 bekam er den Namen Hirteplatz.

Für die Vorbereitung der Jubiläumsfeierlichkeiten wurde bereits 2018 die Interessengemeinschaft Hirschgarten gegründet, in der vor allem Anwohner organisiert sind. "Wir haben uns bereits zweimal getroffen. Von der Idee, das Jubiläum mit einem großen Volksfest rund um den Hirteplatz zu feiern, sind wir aber schnell wieder abgekommen. Die Auflagen für ein großes Fest mit Straßensperrung, öffentlichen Toiletten und ähnlichem können wir als Interessengemeinschaft einfach nicht stemmen“, berichtet Monika Hemmer von der Interessengemeinschaft. Auf das Jubiläum verzichten werden die Hirschgartenbewohner trotzdem nicht. Jetzt soll eine Nummer kleiner gefeiert werden, mit Start eines Umzugs am Hirteplatz. Ziel soll das Schulgelände an der Stillerzeile sein. Dort soll dann auch gefeiert werden. „Damit wird auch der Teil Hirschgartens, der erst nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg bebaut wurde, einbezogen“, sagt Monika Hemmer.

Inzwischen gibt es bereits Interessenten, die das Kiezfest unterstützen wollen, außerdem wurde Kontakt zu den Urenkeln von Bankier Hirte hergestellt. Finanzielle Hilfe, unter anderem durch ortsansässige Geschäftsleute, soll auch eingeworben werden, außerdem ein Betrag aus der Kiezkasse 2020.

Ein genaues Datum für die Feier steht noch nicht fest, angepeilt ist Juni 2020. „Das legen wir fest, wenn der Termin für den Köpenicker Sommer feststeht, damit wir nicht am gleichen Wochenende feiern und unser Jubiläum untergeht“, sagt Monika Hemmer.

Die Interessengemeinschaft ist zu erreichen unter hirschgarten2020@web.de.

Eine Postkarte mit Hirteplatz und Denkmal für den Bankier Albert Hirte um 1925. | Foto: Interessengemeinschaft Hirschgarten
Am Spreeufer von Hirschgarten entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Stadtvillen. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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