Siegreich im alten Segelrevier: Jochen Schümann gewann die Europameisterschaft im Soling auf dem Müggelsee

Jochen Schümann beim Wettkampf auf dem Müggelsee. | Foto: Ralf Drescher
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Friedrichshagen. Olympiasieger Jochen Schümann – inzwischen 61 – hat seine Seglerkarriere vor einem halben Jahrhundert auf dem Müggelsee begonnen. Für die von seinem Verein, dem Yachtclub Berlin-Grünau, kürzlich ausgerichtete Europameisterschaft im Soling, kehrte er noch einmal an den Ort des ersten Ruhms zurück.

Schümann ist in Köpenick geboren und ging in der Freiheit 15 – heute hat dort die Musikschule ihren Sitz – zur Schule. „Dort haben wir in der fünften Klasse im Werkunterricht einen kleinen Optimisten, die kleinste Segelbootklasse, gebaut. Das war 1965, im nächsten Jahr war das Boot fertig und ich durfte zum ersten Mal auf den Müggelsee“, erinnert sich Jochen Schümann.

In den folgenden Jahren stellten sich die Erfolge ein. Bereits 1972 siegte er bei der DDR-Spartakiade. In den Jahren 1974 und 1975 wurde er Europameister der Junioren. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal gewann Jochen schümann im Finn-Dinghi Gold, 1988 in Pusan (Südkorea) und 1996 in Savannah (USA) segelte er in der Solingklasse ebenfalls zu olympischen Gold. Von den Olympischen Spielen 2000 in Sydney brachte er eine Silbermedaille heim. Schümann gilt seitdem als erfolgreichster deutscher Segler aller Zeiten.

Schon vor Jahren ist Penzberg in Bayern seine Heimat geworden, 680 Kilometer vom alten Segelrevier am Müggelsee entfernt. Trotzdem schaut er mehrmals im Jahr bei seinen Seglerkameraden am Müggelsee vorbei. „Als ich gefragt wurde, ob ich zur Europameisterschaft nach Berlin komme, war schnell klar, dass ich nicht nur ein paar Reden halten will. Ich bin nach wie vor Kommodore des Vereins und die Teilnahme an den Wettkämpfen war ein Muss“, erzählt Jochen Schümann.

So wurde ein Boot der Soling-Klasse beschafft, entsprechend den Vorschriften aufgearbeitet und ein Dreierteam mit Schümann zusammengestellt. Am Segel prangte die Nummer 333. „Mit dieser Nummer habe ich schon vor fast 50 Jahren auf dem Müggelsee meine Siege eingefahren“, erinnert sich Jochen Schümann.

Bereits nach rund der Hälfte der zu absolvierenden Wettfahrten lagen er und seine Teammitglieder Thomas Flach und Ingo Borkowski auf Platz eins der Liste. Am Ende wurden sie mit acht Punkten vor dem ungarischen Team von Farkas Litkey und dem ukrainischen Team von Igor Juschko verdient Europameister. Für Jochen Schümann ist es die 17. Medaille bei einer Europameisterschaft in der Soling-Klasse.

Für den 61-Jährigen war es sicher nicht der letzte Törn auf dem Müggelsee. „Der ist und bleibt mein Heimatrevier, meine Familie lebt in Köpenick und man wird hier weiterhin mit dem Kommodore des Yachtclubs Berlin-Grünau rechnen müssen“, stellt er fest. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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