Rund um die Bölschstraße gut unterwegs
Ideen zur Mobilität gesammelt
Friedrichshagen ist durch historische Straßenverbindungen und die Bebauung für den modernen Verkehr kein einfaches Pflaster. Jetzt sollen die Interessen aller Verkehrsteilnehmer besser unter einen Hut gebracht werden.
Unter dem Motto „Mobilität in Friedrichshagen“ gab es jetzt dazu im früheren Rathaus an der Bölschestraße eine Auftaktveranstaltung. Eingeladen hatten der örtliche Bürgerverein, die Seniorenvertretung, die Werbegemeinschaft Friedrichshagen und weitere Akteure. Die Federführung hatte die Sozialraumorientierte Planungskoordination des Bezirks übernommen.
Rund um die Bölschestraße und die fast immer engen Nebenstraßen kommt es ständig zu Konflikten. Radler fahren auf dem Gehweg, Behinderte können wegen Falschparkern nicht die abgesenkten Borde nutzen, Autofahrer und Geschäftsleute fordern mehr Pkw-Stellplätze. All das kam zur Sprache.
Zur Auftaktveranstaltung waren fünf Tische eingerichtet worden, jeder Besucher durfte sich selbst die seinem Verkehrsverhalten entsprechende Arbeitsgruppe aussuchen. Dort wurden dann erste Forderungen erarbeitet, die künftig mit Behörden und Politikern gemeinsam bearbeitet werden sollen. Fußgänger wollten das Radeln auf Gehwegen thematisieren, außerdem fordern sie eine Ausschilderung von Wanderwegen im Bereich des Ortsteils. Radfahrer forderten unter anderem, den Radweg an der Bölschestraße aus Sicherheitsgründen auf den Gehweg zu verlegen. In der Gruppe der Autofahrer wurden unter anderem das für den ganzen Ortsteil prekäre Parkplatzproblem, fehlende Informationen zu Baustellen und eine unübersichtliche Verkehrsführung im Bereich Bölschestraße/Fürstenwalder Damm notiert.
Den größten Wunschkatalog machten die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs auf. Hier wurde eine Buslinie, die auch Randbereiche, darunter die Seniorenheime an der Werlseestraße, anfährt, ebenso thematisiert wie ein Regionalbahnanschluss und Verstärkerzüge der S-Bahn. Am Tisch, an dem die Belange Behinderter besprochen wurden, gab es Forderungen nach gesicherten Querungen der Straße für Rollstühle, einem Mittelhandlauf für die Treppe zum S-Bahnsteig und einer barrierefreie Alternative zum Spreetunnel.
Nun werden die Vorschläge von den Veranstaltern gebündelt. Ziel ist eine Arbeitsgruppe von vier bis fünf Akteuren, die sich ehrenamtlich für das Thema Mobilität engagiert. „Einige Teilnehmer der Auftaktveranstaltung haben ihre Bereitschaft erklärt, dort mitzuarbeiten. Wir planen für 2019 Kiezspaziergänge mit Polizei und Ordnungsamt, wo dann ein Teil der Themen weiter verfolgt werden kann“, erklärt Wolfgang Plantholt vom Verkehrsclub Deutschland, der die Moderation der Veranstaltung übernommen hatte.
Wissenswertes und erste Ergebnisse stehen unter www.mobilitaet.friedrichshagen-berlin.de
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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