Provisorische Ampel soll Querung ermöglichen
Klinkerfassade wird endlich erneuert
Erstmals im Februar 2020 hatte die Berliner Woche über Schäden an der Klinkerfassade am S-Bahnhof Friedrichshagen berichtet. Im Sommer des gleichen Jahres hatte die Regionalpressestelle der Deutschen Bahn versprochen, dass der Schaden im September repariert würde.
„Da trotz weiterer Anfragen bisher keine Reparatur erfolgte, habe ich noch mal energisch nachgefragt. Nach der Antwort aus der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz müsste ich die Deutsche Bahn eigentlich in Schutz nehmen. Weil gleich mehrere Amtsschimmel wieherten, konnte bisher dort nicht gearbeitet werden“, erklärt Abgeordnetenhausmitglied Stefan Förster (FDP), der mehrmals im Monat an der hässlichen klinkerlosen Bahnhofswand vorbeifährt.
Denn aus der Antwort des damaligen Staatssekretärs Ingmar Streese wird klar, dass sich die Deutsche Bahn bereits im April 2020 um eine Sperrgenehmigung für den Bürgersteig unterhalb der Schadstelle bemüht hat. Der Antrag auf eine Vollsperrung ohne Querungshilfen oder eine provisorische Fußgängerführung wurde von der Zentralen Straßenverkehrsbehörde aber abgelehnt. Mehrfach forderte die Behörde von der Bahn als Bauherren weitere Nachweise, unter anderem ein Leistungsfähigkeitsnachweis für eine nahe Ampelanlage.
„Das ist in diesem Fall völliger Unsinn, die Behördenmitarbeiter scheinen die Situation vor Ort nicht zu kennen. Erstens ist der Fußgängerverkehr von der Bölschestraße auf dieser Seite der Bahnunterführung recht gering. Wer zur Tram 88 nach Schöneiche möchte, kann an der Ampel an der Kreuzung Bölschestraße/Fürstenwalder Damm erst die Bölschestraße und dann den Fürstenwalder Damm überqueren und dann auf der anderen Seite der Bahntrasse die Straßenseite wechseln. Im Übrigen müssen die Fußgänger kurz hinter der schadhaften Stelle schon immer ohne Ampel die Straße überqueren. Die zusätzlichen Forderungen der Straßenverkehrsbehörde an die Deutsche Bahn sind daher völlig entbehrlich“, sagt FDP-Abgeordneter Stefan Förster dazu.
Inzwischen steht der Termin für die Arbeiten fest. Vom 15. März bis 9. April 2022 soll die beschädigte Klinkerwand repariert werden. Eine Baustellenampel für Fußgänger soll installiert werden.
Beim Neubau der Eisenbahnbrücke am Bahnhof Friedrichshagen 2004 waren die neuen Teile in Sichtbeton ausgeführt worden. Friedrichshagener hatten dann zu einer Spendenaktion aufgerufen, rund 13 000 Euro von den Gesamtkosten für die Verklinkerung von 45 000 Euro trugen Bürger und Geschäftsleute bei.
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
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