Ergänzung zum Spreetunnel denkbar
Platz für einen Fähranleger gefunden

Der Spreetunnel kann von Rollstuhlfahrern nicht genutzt werden. Zumindest für Fahrräder stehen an beiden Seiten Führungsrinnen zur Verfügung. | Foto: Ralf Drescher
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Sollte es tatsächlich zum Bau einer Fährverbindung nahe des Spreetunnels kommen, könnte ein Anleger in Höhe der Einmündung der Emrichstraße zwischen Aldi-Markt und der früheren Brauerei entstehen.

Das hat die BVV-Fraktion der Partei Die Linke mit Bezugnahme auf Informationen des Bezirksamts mitgeteilt. Wo die Fähre am anderen Spreeufer auf der Waldseite anlegen soll, wurde nicht mitgeteilt.

Seit Jahren gibt es Forderungen, die Flussunterquerung durch den Spreetunnel durch eine barrierefreie Verbindung zu ergänzen, die auch durch Rollstuhlfahrer genutzt werden kann. Bei Fachleuten ist der Sinn einer Fährverbindung umstritten. Der Fährverkehr könnte den Boots- und Schiffsverkehr am Ausfluss der Spree aus dem Müggelsee beeinträchtigen.

Ob Radfahrer das Angebot einer Fährverbindung annehmen werden, ist ebenfalls fraglich. Bei Einbindung in den VBB-Tarif müssten sie zurzeit insgesamt 3,20 Euro für Kurzstreckentickets für Radler und Rad zahlen. Da werden viele den Drahtesel wohl lieber über die Führungsrillen des Spreetunnels schieben.

Im Februar 2019 hatte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz 500 000 Euro für eine mögliche Fährverbindung zur Verfügung gestellt. Grundlage ist das Berliner Mobilitätsgesetz.

Der 1926 eingeweihte Spreetunnel steht unter Denkmalschutz, ein Aufzug für Rollstuhlfahrer und Radler kann deshalb nicht eingebaut werden. Behindertenverbände hatten mehrfach eine barrierefreie Querungsmöglichkeit gefordert. Der Spreetunnel war seinerzeit übrigens gebaut worden, weil eine vorhandene Fähre die Besucherströme zu den Restaurants im Müggelwald am anderen Spreeufer kaum noch befördern konnte.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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