Wasserbetriebe buddeln noch bis kurz vor Weihnachten in der Bölschestraße
Friedrichshagen. Die Feier unter dem Motto „Bölsche frei“ war lange geplant und fand am 4. November auch statt. Allerdings am Rand einer Baustelle.
Die Berliner Wasserbetriebe waren im Gegensatz zur BVG, die wegen Problemen beim Aufbau der Fahrleitungsmasten eine Woche länger bis Ende Oktober brauchte, nicht mehr fertig geworden. Nun fahren zwar wieder die Straßenbahnen durch Friedrichshagens Magistrale und die rund 200 Geschäfte sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder gut zu erreichen. Autofahrer und Anwohner haben aber noch für mehrere Wochen eine Baustelle vor der Tür. „Die Arbeiten an den Trinkwasserleitungen werden im November abgeschlossen, unser Kanalbereich braucht noch etwas länger. Seit Mitte Oktober werden Betonschächte errichtet, das dauert rund vier Wochen. Wegen der Abbindezeiten muss hier weiterhin gesperrt bleiben. Eine Überfahrung ist nicht vor Anfang Dezember möglich“, erklärt Stephan Natz, Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, auf Nachfrage. Wie er weiter erläutert, hatten die Arbeiten der BVG in allen Bauphasen Vorrang, um die Wiederinbetriebnahme der Straßenbahnverbindung nicht zu gefährden.
Derzeit würden die Abwasserleitungen durch das Einziehen von Schläuchen – sogenannte Schlauchinliner – saniert. Diese Arbeiten sollen bis 16. Dezember beendet sein, dafür muss nur punktuell abgesperrt werden. „Das Weihnachtsgeschäft der Gewerbetreibenden wird dadurch nicht gefährdet“, verspricht Stephan Natz. Obwohl Berliner Wasserbetriebe und BVG im Vorfeld gemeinsam geplant hatten, sei es während der Arbeiten zu gegenseitigen Behinderungen gekommen. Deshalb konnte der anspruchsvolle Zeitplan nach Aussage der Wasserbetriebe nicht überall eingehalten werden. „Trotzdem ist das gemeinsame Bauen eine gute Sache“, resümiert Natz.
Erstmals im Bezirk hatte es mit Unterstützung von Senat, Bezirk und der beteiligten Auftraggeber BVG und Wasserbetriebe ein Baustellenmarketing gegeben. Organisiert wurden mehrere Aktionen, die auch Außenstehende auf den Standort Bölschestraße aufmerksam gemacht haben. „Das Baustellenmarketing hat uns sehr unterstützt. Trotz der langen Bauzeit musste kein Händler deswegen sein Geschäft aufgeben“, berichtet Regina Menzel von der Werbegemeinschaft Friedrichshagen.
Vor allem die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs können sich über die Umbauten freuen. Die Straßenbahnhaltestellen in der Bölschestraße verfügen jetzt über Bahnsteige und sind dadurch barrierefrei zu erreichen. Und am Markt dürfte es künftig deutlich leiser werden. Die für den Denkmalschutz wieder eingebauten Kopfsteine sind künftig nur noch Dekoration. Die Autos fahren jetzt geräuscharm über den asphaltierten Gleisbereich der Straßenbahn. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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