Areal des „Müggelschlößchens“ soll versteigert werden

Blick von Friedrichshagen aus auf das zum Verkauf stehende Gelände. | Foto: Ralf Drescher
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Friedrichshagen. Vom Schiffsanleger in Friedrichshagen blickt man auf die leicht verwilderte Halbinsel, die von Müggelsee und Müggelspree begrenzt wird. Bis 1945 befand sich hier die Gaststätte „Müggelschlößchen“.

An das beliebte Gartenlokal mit 5000 Plätzen auf den Terrassen an Spree und Müggelsee erinnern nur noch ein paar Stufen im Waldboden und der Müggelschlößchenweg, der vom Allendeviertel in den Wald führt. Nun soll das rund 1,2 Hektar große Grundstück verkauft werden. Eine Berliner Boulevardzeitung hatte nach Studium des Herbstkatalogs der Deutschen Grundstücksauktionen AG darüber berichtet. Für ganze 75 000 Euro Einstandspreis wird das Grundstück, das für viele Spaziergänger einfach nur Wald ist, angeboten.

Allerdings muss sich ein möglicher Käufer gut überlegen, was er mit dem Areal machen möchte. Denn mit dem Verschwinden der Ruinen – das „Müggelschlößchen“ war bei einem Bombenangriff wenige Monate vor Kriegsende beschädigt worden und in den Wirren nach dem Krieg abgebrannt – ist der Bestandsschutz erloschen. Der Flächennutzungsplan sieht für den größten Teil des Areals die Zweckbestimmung Wald vor. Außerdem befindet sich das Gaststättengrundstück im Trinkwasserschutzgebiet. In der Nachbarschaft gibt es Tiefbrunnen der Berliner Wasserbetriebe. Und schlecht zu erreichen ist es auch. Der Auktionskatalog weist darauf hin, dass es keinen öffentlichen Straßenanschluss gibt. Die Fahrt über den letzten Teil des Müggelschlößchenwegs ist den Mitgliedern eines Segelvereins vorbehalten. Die Spaziergänger vom Weg um den Müggelsee aussperren könnte ein möglicher neuer Grundstückseigentümer auch nicht. Der Weg, der am Spreeufer entlang zum Spreetunnel führt, ist im Eigentum des Landes Berlin und teilt einen knapp drei Meter breiten und kaum nutzbaren Grundstücksteil vom Hauptgrundstück ab.

Dass die Fläche in Privatbesitz ist, war zumindest bei den Berliner Forsten kein Geheimnis. Trotzdem ist man dort und in der zuständigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt vom beabsichtigten Verkauf überrascht worden. „Meine Mitarbeiter haben das Problem jetzt aber auf dem Schirm“, versichert Senator Andreas Geisel (SPD).

Vermutlich wird geprüft, ob das Land Berlin das Grundstück vom Eigentümer erwerben kann. Vor einigen Monaten war der Kauf des Grundstück des früheren Reifenwerks Schmöckwitz im ersten Anlauf für das Land Berlin gescheitert. Und der stolze Kurzzeitbesitzer, der dort am Adlergestell ohnehin nie hätte bauen dürfen, hatte die Fläche dann später an das Land Berlin verkauft, mit Aufpreis, versteht sich.

Die Halbinsel mit Blick auf Müggelsee und Spree kommt am 24. September um 13 Uhr im abba Hotel, Lietzenburger Straße unter den Hammer. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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