Neuer Besitzer auf dem RAW-Gelände plant Wohnungsbau

Friedrichshain. Auch der Ostteil des RAW-Areals an der Revaler Straße hat einen neuen Eigentümer. Die rund 17 000 Quadratmeter, die bisher der R.E.D. Berlin Development gehörten, wurden von der Firma International Campus AG gekauft.

Das Münchener Immobilienunternehmen baut Wohnungen für Studenten. Das sei auch auf dem RAW-Gelände geplant, bestätigt Sprecher Thomas Rücker. Die Schwierigkeiten und Widerstände gegen dieses Vorhaben seien natürlich bekannt. Doch darauf gibt es eine Antwort: „Wir haben Zeit.“ Die Idee für ein Studentenquartier ist nicht neu. Bereits im Frühjahr 2013 war R.E.D.-Geschäftsführer Klaus Wagner mit solchen Plänen vorstellig geworden und dabei in Verhandlungen mit dem damaligen Bürgermeister Dr. Franz Schulz (Bündnis90/Grüne) anscheinend einigermaßen weit gekommen.

Allerdings stoppte die BVV den Vorstoß. Ein Wohnungsbau führe zu weiteren Nutzungskonflikten. Die gebe es bereits jetzt durch genervte Nachbarn der Partymeile. Verlangt wurde, das RAW-Areal als Standort für Sozial- und Kulturprojekte sowie kleinteiliges Gewerbe weiter zu entwickeln.

Im Frühjahr kaufte die Kurth-Gruppe rund 53 000 der insgesamt 70 000 Quadratmeter Fläche. Sie betonte dabei, dass ein Wohnungsbau zumindest aktuell nicht auf ihrer Agenda stehe. Anders als bei der R.E.D., die sich ausgebremst sah. Der letzte Anlass für ihren Verkauf scheinen aber die Querelen um die „Neue Heimat“ gewesen zu sein. Wie berichtet, gab es für den Food Market keine Genehmigung, sondern lediglich eine Duldung des Baurechtsamts. Als die Betreiber noch einen Clubbetrieb installieren wollten, wurde das vom Bezirk untersagt. Die Neue Heimat befindet sich inzwischen in der Insolvenz.

Die International Campus AG wolle sich um einen Neuanfang bemühen, sagt Thomas Rücker. Zunächst werde das Gespräch mit Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis90/Grüne), der Kurth-Gruppe und den Nutzern gesucht. Dass der Ostteil irgendwann eine neue Heimat für Studenten wird, davon ist er überzeugt und verweist auf zurückliegende Pläne, die bereits Wohnungsbau vorsehen. In welcher Form und Größenordnung das passiere, das sei wie manches andere Teil der Verhandlungen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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