Droht langer Grundstückskampf?
Bezirk stellt private Fläche unter Gemeinbedarf

Wertvolle Wildnis. Um dieses Grundstück geht es. | Foto: Thomas Frey
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Das Areal an der Langen Straße zwischen Kraut- und Andreasstraße war bisher nicht genutztes Brachland. Unvermittelt rückte es jetzt ins Zentrum einer vielleicht lange dauernden Auseinandersetzung.

Sie begann damit, dass der Bezirk beschloss, dieses rund 20 000 Quadratmeter große Grundstück als Gemeinbedarf für Schule und Sport zu sichern. Konkret für eine Gemeinschaftsschule, die dort errichtet werden soll. Allerdings gehört ihm das Areal gar nicht. Und der Eigentümer ist, gelinde gesagt, nicht besonders begeistert darüber, dass er damit nichts mehr anfangen kann – außer natürlich verkaufen.

Begründet wird der Schritt vom Bezirk mit dem Fehlen öffentlicher Liegenschaften, um die Daseinsvorsorge zu sichern. Das gelte speziell im Schul- und Sportbereich. Grundstücke, auch private, können unter eine bestimmte Nutzung gestellt werden. Meist passiert das im Rahmen eines Bebauungsplans. Auch für die Lange Straße ist derzeit ein B-Plan in Aufstellung. Dessen Ziele werden jetzt geändert. Hier wird die Sache auch einigermaßen spannend. Denn die Eigentümer, die beiden Immobilieninvestoren Achaz von Oertzen und Roland Berger wollten dort ein "Bankenquartier mit Hochhäusern" errichten, erklärte Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne) im Stadtplanungsausschuss.

Ohne Kompromiss droht Konflikt

Er habe zwar eine Prüfung zugesagt. Aber, das machte nicht nur sein Subtext deutlich, eher in der Art, dass so ein Vorhaben in Friedrichshain-Kreuzberg nicht unbedingt auf Wohlwollen stößt.

Es habe auch Hinweise auf Abgabe eines Flächenteils gegeben. Aber der hätte für den Gemeinbedarf nicht genügt. Einige Ausschussmitglieder interessierte vor allem, wie intensiv die Kontakte zwischen Stadtrat und Investoren waren. Und was dort besprochen wurde.

Ohne Kompromiss, so lautet ebenfalls eine Befürchtung, könnte es einen jahrelangen Konflikt geben. Erst recht dann, wenn die Eigentümer nicht verkaufen wollen, in letzter Konsequenz enteignet werden müssten, dagegen aber juristisch vorgehen. Eine Hängepartie wäre nur eine Folge. Und so lange könnte dort auch keine Schule gebaut werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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