Genossenschaft informiert über das Eckwerk-Projekt

Das Ensemble von der Holzmarktstraße aus. | Foto: Grafik: Holzmarkt eG, Architektenbüro Kleihues und Kleihues
  • Das Ensemble von der Holzmarktstraße aus.
  • Foto: Grafik: Holzmarkt eG, Architektenbüro Kleihues und Kleihues
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain. Die Superlative sprudelten nur so. Wohnen und Arbeiten werden hier völlig neu gedacht. Das Vorhaben sei eine Art Blaupause für das Zusammenleben der Zukunft.

Hymnen, die dem Bauprojekt "Eckwerk" galten, das im nördlichen Bereich des Holzmarkt-Geländes an der Holzmarktstraße entstehen soll. Darüber informierten die Bauherren und späteren Betreiber, ein Konsortium rund um die ehemaligen Macher der Bar25 bei einer Bürgerversammlung im Radialsystem.

Sie wollen ein Wohn-, Arbeits- und Freizeitquartier entwickeln. Beim Eckwerk handelt es sich um fünf, nach den bisherigen Skizzen futuristisch anmutende Hochhäuser zwischen Holzmarktstraße und Bahngleisen. Drei haben zwölf, eines elf und ein weiteres neun Etagen. Beherbergen sollen sie zwischen 400 und 500 Wohnungen vor allem für Studenten und dazu Startups. Diese Mischung ergebe eine "innovative Forschungs- und Produktionsstätte für die Avantgarde der nächsten Generation von IT-Unternehmen, technologieaffin, ressourcenorientiert und wandlungsfähig", heißt es im Begleitkonzept. Treffpunkt all dieser Kreativen soll ein sogenannter Marktplatz sein, ein überdachtes Areal zwischen den Gebäuden.

Passend zur Lebens- und Arbeitsweise dieses sogenannten Netznomadentums soll sich hier auch niemand auf Dauer festsetzen. "Unsere Faustregel: 900 Tage kann jemand bleiben", sagte Andreas Steinhauser von der Holzmarkt-Genossenschaft. Die ständige Mobilität gilt als weiteres Markenzeichen.

Das Ganze sei nicht auf möglichst großen Profit ausgerichtet, beteuerten die Holzmarkt-Genossen immer wieder. Ob jemand arm oder reich sei, spiele bei der Auswahl keine Rolle. Nicht näher darauf einlassen wollten sie sich allerdings, mit welchem Mietpreis konkret zu rechnen sei. Der werde aber auf jeden Fall geringer ausfallen, als bei Objekten ähnlicher Qualität. "Schon deshalb, weil wir die Projektentwicklung selbst übernehmen." Und sie verweisen auf ihre Mitstreiter. Die Schweizer Stiftung Abendrot hat das Grundstück für die Genossen gekauft. Die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag wird ebenfalls mit einsteigen.

Nachfragen kamen, weil Parkplätze nicht geplant sind. Dass die Nutzer des Eckwerks einen Pkw haben, sei nicht gewünscht. Dafür werde es ausreichend Stellflächen für Fährräder geben, außerdem wahrscheinlich E-Bikes, die ausgeliehen werden können. Und nicht zu vergessen sei die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.

Auch in Sachen Nahversorgung hätten die bis zu 1000 Bewohner die Möglichkeit, sich vor Ort einzudecken. Denn im Eckwerk soll auch Gemüse angebaut und eine Fischzucht installiert werden. Der Verkauf findet vor Ort statt. Andere Lebensmittel und Dienstleistungen werden auf der Südseite des Areals angeboten.

Bleibt noch die Frage, in welchem Zeitrahmen das Wirklichkeit werden soll. Darüber hatte es Debatten gegeben, nachdem die ursprünglichen Baupläne verändert wurden. Das betraf vor allem Anordnung und Höhe der Gebäude. Der Bezirk beharrte deshalb auf einem Bebauungsplanverfahren, zu dem auch die Bürgerversammlung gehörte. Das Verfahren könnte bis zum Herbst abgeschlossen sein, so Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis90/Grüne). Eine Baugenehmigung noch 2015 sei möglich. Die Genossenschaft will das Eckwerk bis 2017 fertiggestellt haben.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 406× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.110× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 771× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.224× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.117× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.