Dauerbaustelle in Exzellenzkita
Kitasanierung verzögert sich erneut

Dauerbaustelle: Die Kita in der Fürstenwalder Straße.  | Foto: Thomas Frey
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Aus der für Anfang August vorgesehenen Bauabnahme für die Kita Menschenskinder in der Fürstenwalder Straße ist wieder nichts geworden. Wann es dafür einen neuen Termin gibt, scheint aktuell unklar. Vielleicht Ende des Monats, aber das ist eher vage.

Damit geht die Odyssee dieses Bauvorhabens weiter. Viele betroffene Eltern haben das bereits befürchtet und Aussagen von Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne), nach denen im Juli alles fertig wird, eher skeptisch betrachtet. Sie hätten gerne Unrecht gehabt, können sich jetzt aber erneut bestätigt fühlen.

Wie berichtet sind das Kitagebäude und die Außenanlage bereits seit etwa drei Jahren eine Baustelle. Die Kinder sind seit mehr als zwei Jahren in einem Container untergebracht. Aus dem kurzzeitigen Provisorium wurde ein Dauerzustand. Mehrere Termine für den Wiedereinzug konnten nicht eingehalten werden. Er war zunächst für Ende 2017 vorgesehen. Dann im März, beziehungsweise Mai 2018, schließlich dann die Deadline im August. Sie wäre auch deshalb wichtig gewesen, weil mit Beginn des neuen Kitajahres weitere Kinder aufgenommen werden sollen.

Der Grund für die ständigen Verzögerungen: Immer wieder kam es zu Problemen mit den Baufirmen. Entsprechende Unternehmen waren entweder schwer zu finden oder nicht fristgemäß vor Ort. Nach Beobachtungen hätten die Arbeiten teilweise vollständig geruht. Verantwortlich für die aktuelle Verzögerung ist anscheinend der Parkettverleger. Wie zu hören war, hat er seinen Auftrag noch nicht vollständig beendet und war in den vergangenen Wochen nicht mehr zu erreichen.

Über solche und andere Schwierigkeiten habe es während der gesamten Baucausa vom Bezirk nur unzureichende Informationen gegeben, beklagen die Eltern. Diese Einschätzung war auch Inhalt von mehreren Briefen an die Verwaltung in den vergangenen Wochen.

Erhitzte Gemüter auf beiden Seiten

Dort scheinen die Schreiben aber eher als unbotmäßig aufgefasst worden zu sein. Zumindest geht das aus der jüngsten Antwort hervor. Die Anmerkungen enthielten „in sich inkonsistente Argumentationslinien“, wurde ihnen unter anderem vorgehalten. So sei von ihnen ein Gespräch mit Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) abgelehnt worden, weil der Bezirk sein „komplettes Versagen“ eingestehen müsse, was aber wohl nicht zu erwarten sei. Wie solle dann eine Kommunikation zustande kommen? Auch der ironische Hinweis auf die Aussage der Bürgermeisterin, es werde "mit Hochdruck" an der Fertigstellung der Kita gearbeitet, kam bei den Verantwortlichen gar nicht gut an. Denn die Eltern hatten angemerkt, sie hofften, dass auch die Urlaubszeit „nicht dem behaupteten Hochdruck im Wege steht“.

Das Bezirksamt schloss wiederum daraus, dass es den Betroffenen „nicht in erster Linie um konstruktive Kommunikation und Lösung der Probleme geht“, sondern vielmehr, dem Bezirk ein „vermeintliches komplettes Versagen“ zu „beweisen“. Das liege aber nicht vor und das Anliegen werde dadurch entwertet.

Die Replik sorgte für weiteren Ärger. „Eine Frechheit“ sei das, schimpfte eine Mutter. Man könne ja über die eine oder andere Formulierung streiten. Ihnen aber die Verantwortung in die Schuhe zu schieben und sich beleidigt zu zeigen, sei nicht gerade ein Ausweis von Souveränität. Zumal auf die Kernfrage gar nicht eingegangen wurde. Wann ist die Kita endlich fertig? Schon deshalb wollen die Eltern nicht mehr locker lassen. Für die BVV am 29. August planen sie eine Einwohneranfrage.

Übrigens: Trotz der eingeschränkten Arbeit in den vergangenen Jahren ist die Menschenskinder-Kita eine der ausgezeichneten des Deutschen Kitapreises 2018. Anfang September wird es deshalb einen Besuch von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) in der Einrichtung geben. Der sollte eigentlich bereits im Neubau stattfinden. Wie es derzeit aussieht, muss die Ministerin im Container begrüßt werden.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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