Rattenplage hausgemacht: Weggeworfener Müll zieht Nager an
Friedrichshain-Kreuzberg. Im Bezirk gibt es erneut ein großes Problem mit Ratten. Besonders deutlich wird das derzeit im Skalitzer Park.
Die Grünanlage an der Skalitzer-/Ecke Mariannenstraße ist voraussichtlich bis April 2017 gesperrt. Dort sei der Rattenplage nicht mehr allein mit Giftködern beizukommen, heißt es beim Grünflächenamt. Vielmehr müsse die Freifläche umgebaut werden. Unter anderem deshalb, weil sich auf dem Grundstück noch alte Gebäudefundamente befinden. Die sind ein optimaler Aufenthaltsort für die Ratten. Witterungsbedingt könnten die Arbeiten aber in diesem Jahr nicht mehr stattfinden.
Die Hauptursache für das stark Nageraufkommen ist aber nicht nur an dieser Stelle achtlos weggeworfener Müll. Vor allem wenn er mit Speiseresten versehen ist, bedeutet das ein Eldorado für Ratten. Und dieses Problem gibt es eigentlich überall, wo sich viele Menschen, etwa Touristen, aufhalten. Aktuell besonders stark zum Beispiel am Fraenkelufer, am Kottbusser Tor und dem Annemirl-Bauer-Platz. Man könne deshalb nur immer wieder an die Bevölkerung appellieren, ihren Abfall vorschriftsmäßig zu entsorgen, sagt Axel Koller, Leiter der Abteilung Tiefbau und Landschaftsplanung. Konkret ist damit vor allem das Nutzen der vorhandenen Papierkörbe gemeint.
Den Hinweis auf oft volle Müllbehälter lässt Koller zumindest flächendeckend nicht mehr gelten. Sie würden inzwischen häufiger geleert, und außerdem wurden zusätzliche Mülleimer aufgestellt. Und selbst wenn einer an seiner Kapazitätsgrenze angelangt sei, wäre es nicht zu viel verlangt, ein paar Schritte bis zum nächsten zu gehen.
Bisher haben solche Hinweise eher wenig Widerhall gefunden. Auch weil der unsachgemäße Umgang mit Unrat kaum einmal Sanktionen nach sich zieht. "Wir können aber nicht in jedem Park kontrollieren", sagt Axel Koller. Das sei weder personell zu leisten, noch wirklich wünschenswert.
So bleibt nur, den Kampf mit Hilfe von Rattenködern aufzunehmen und in manchen Fällen eben eine ganze Anlage zu sperren. Verbunden sind damit Einschränkungen für alle, die diese Grünfläche eigentlich besuchen wollen. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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