Grünes Klassenzimmer auf dem Dach
Siegerentwurf für neues Heinrich-Hertz-Gymnasium gekürt

Das neue Gymnasium am Ostbahnhof mit großem Foyer und begrüntem Vorplatz.  | Foto:  AFF Architekten
  • Das neue Gymnasium am Ostbahnhof mit großem Foyer und begrüntem Vorplatz.
  • Foto: AFF Architekten
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Am Ostbahnhof baut die Howoge bis Ende 2026 ein neues Haus für das Heinrich-Hertz-Gymnasium. Jetzt steht der Siegerentwurf der Architekten fest.

784 Schüler sollen zum Schuljahr 2026/2027 in den Neubau umziehen. Der entsteht auf einem alten Parkplatz am Ostbahnhof zwischen der Langen und der Müncheberger Straße. Das neue Heinrich-Hertz-Gymnasium baut die Wohnungsbaugesellschaft Howoge im Auftrag des Senats. Wie die sogenannte Compartmentschule einmal aussieht, sollte ein Architekturwettbewerb klären. Der ist nun beendet, die Jury kürte den Siegerentwurf. Er kommt von den Berliner "AFF Architekten" mit "Pola Landschaftsarchitekten".

Treppe als Treffpunkt

Nach dem Entwurf entsteht die neue Schule als Staffelbau mit Nutzung der Dachflächen als grünes Klassenzimmer. Erreichbar ist das Gebäude künftig von der Langen Straße aus über einen kleinen Vorplatz mit Spiel-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten. Eine Pergola und Zaunelemente trennen das Schulgrundstück von der Straße. Drinnen öffnet sich ein weitläufiges helles Foyer. Das kann als Mensa, Mehrzweck- und Musikbereich genutzt werden. Auch die Schulverwaltung sitzt künftig im Erdgeschoss nahe dem Haupteingang. Vom Foyer aus kommen Schüler und Lehrer hinaus auf den Schulhof oder auf die zentrale Schultreppe, die ins Herz des Hauses führt. Auf Wunsch der Schulgemeinschaft wird die Treppe als Treffpunkt im täglichen Auf und Ab gestaltet.

In den Obergeschossen kommen die sogenannten Compartments unter. Nach dem neuen Berliner Lernhauskonzept funktioniert ein Compartment wie eine kleine Schule in der großen Schule. Unterrichtsräume und ein Teambereich für die Lehrer gruppieren sich um ein zentrales Forum herum, das als gemeinschaftliche Lern- und Aufenthaltsfläche in den Pausen dient.

Schule an Planungen beteiligt

Der Architekturwettbewerb für das neue Heinrich-Hertz-Gymnasium war im Sommer 2021 mit 18 Planungsteams gestartet. Im Februar 2022 standen die fünf Finalisten fest. Laut Howoge war die Schulgemeinschaft von Anfang an in die Planungen eingebunden. "In mehrtägigen Workshops haben wir mit allen Beteiligten die Profilierung der Schule und das dazu passende Raumprogramm entwickelt", sagt Jens Wadle, Leiter Schulbau bei der Howoge. "Die Ergebnisse bildeten schließlich die Grundlage für den Planungswettbewerb."

Laut Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD) verfolgt der Bezirk mit dem Schulneubau am Ostbahnhof gleich mehrere Ziele. "Erstens wird die Schule mit dem Neubau alle Möglichkeiten erhalten, ihr bundesweit anerkanntes mathematisch-naturwissenschaftliches Profil weiterzuentwickeln." Der von der Jury ausgewählte Entwurf biete dafür sehr gute Voraussetzungen. "Zweitens wird die Schule an dem neuen Standort noch besser mit dem ÖPNV aus unterschiedlichen Bezirken erreichbar sein", so Hehmke weiter. Und drittens könne das Gymnasium knapp 200 Schüler mehr aufnehmen, was der Schule einen vierten Zug bringt. Hinzu kommt, dass das alte Schulhaus an der Rigaer Straße im Samariterviertel nun zur Grundschule umgebaut werden kann. Hehmke: "Grundschulplätze werden in Friedrichshain dringend gebraucht", doch dem Bezirk fehlen freie Bauflächen. Für Bildungsstaatssekretär Alexander Slotty wiederum steht fest: "Der Siegerentwurf zeigt deutlich, dass zeitgemäßer und qualitativ hochwertiger Schulbau auch auf knapp bemessenen Flächen in Berlin möglich ist."

Schulbauoffensive in ganz Berlin

Die neue Schule kostet etwa 51 Millionen Euro. Im Rahmen der Schulbauoffensive des Landes baut die Howoge für den Senat in ganz Berlin neue Schulen. Die Grundstücke bleiben dabei in Landesbesitz, die fertigen Schulen vermietet die Howoge an den jeweiligen Bezirk. Der bekommt das Geld für die Miete aus der Landeskasse. Spätestens nach 33 Jahren sollen die Howoge-Schulen dann automatisch an die Bezirke übergehen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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