RAW Tower und House of Music
Städtebau-Entwurf für RAW-Gelände steht fest

Die Vision des Siegerentwurfs will den industriellen Charme des RAW-Geländes erhalten.  | Foto: Holzer Kobler Architekturen/Philipp Obkircher
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  • Die Vision des Siegerentwurfs will den industriellen Charme des RAW-Geländes erhalten.
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Für das RAW-Gelände haben vier Planungsbüros ihre städtebaulichen Visionen präsentiert. Nun ist die Entscheidung im Auswahlverfahren gefallen. Das Konzept von Holzer Kobler Architekturen Zürich soll als Masterplan für die Umgestaltung des Areals dienen.

Das RAW-Gelände an der Revaler Straße ist die letzte große Industrie-Brachfläche der Berliner City. Viele Bars, Clubs, Restaurants, Werkstätten, Ateliers, Theatergruppen, Urban-Gardening-Projekte, aber auch Kinder- und Jugendangebote haben dort eine Heimat gefunden. Sie zogen in die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wie das Stoff- und Gerätelager, das Beamtenwohnhaus und das Verwaltungsgebäude. Bekannteste Ort sind das Astra Kulturhaus, die Bar „Zum schmutzigen Hobby“, der „Haubentaucher“ und das Cassiopeia, der älteste Club auf dem Gelände.

Für Investoren und die Eigentümer bietet das mehr als 70 000 Quadratmeter große RAW-Gelände viel Potenzial. Von Gewerbequartieren über Schulen und Kindergärten bis hin zu Wohn- und Grünanlagen und einem Schwimmbad gab es reichlich Ideen. Wie die städtebauliche Vision am Ende aussehen könnte, sollte eine Auswahlverfahren klären.

Vier Planungsbüros reichten Entwürfe ein

Vier Planungsbüros wurden ausgewählt, an diesem Verfahren teilzunehmen: Ortner & Ortner Baukunst mit Capattistaubach urbane landschaften, Holzer Kobler Architekturen mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, Cobe Berlin GmbH und MVRDV Berlin mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten sowie Astoc Architects and Planners GmbH mit Treibhaus Landschaftsarchitektur. Bei der Ausarbeitung ihrer Konzepte mussten die Planungsbüros die gültigen Vorgaben berücksichtigen, die zwischen dem Eigentümer des Areals, der Kurth Immobilien GmbH, und dem Bezirk in einem mehrjährigen Dialogverfahren erarbeitet wurden. Laut Aufstellungsbeschluss für den nötigen B-Plan gehören dazu der Erhalt der historischen Gebäude und ihrer aktuellen Nutzungen, gleichzeitig aber auch eine ergänzende „lebendige Mischung aus kerngebietstypischen Nutzen“.

Soziokulturelles Zentrum
sowie Freizeit & Kultur

Für das RAW-Gelände wurden daher zwei Sondergebiete festgesetzt: Soziokulturelles Zentrum sowie Freizeit und Kultur. Wohnungsbau ist auf dem Areal ausgeschlossen. Das Dialogverfahren umfasste aber nicht nur das Grundstück der Kurth Immobilien GmbH, sondern auch das Areal im Besitz der Raw-Ost Verwaltung GmbH. Beim Masterplan, nach dessen Vorgaben das RAW-Gelände gestaltet werden soll und für das die vier Planungsbüros ihre Visionen vorstellten, geht es aber um den größten Teil des Geländes, das der Kurth Gruppe gehört. Gemeint ist das rund fünf Hektar große Werkstattgebiet an der Revaler und Warschauer Straße.

Industrieller Charakter soll erhalten bleiben

Bebaut werden könnte dieses Sondergebiet (soziokulturelle Nutzung) nun nach dem Entwurf von Holzer Kobler Architekten. Das Planungsbüro ging im Auswahlverfahren als Sieger hervor. Hervorstechendes Detail ist in ihrem Konzept ein Hochhaus, der RAW-Tower. Darüberhinaus soll der industrielle Charakter des Areals erhalten bleiben, ebenso die bisherige Nutzung der Gebäude für soziale und kulturelle Zwecke. Aber auch Gastronomie, eine Markthalle, lokales Gewerbe, Kreativwirtschaft, Galerien, Büroflächen, ein House of Music und ein grüner „Berlin Forest“ sollen dort Platz finden.

„Wir sehen hier ein diverses RAW von morgen“

Für Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) ist der städtebauliche Entwurf von Kobler Holzer Architekten die beste Wahl für den Masterplan und das anstehende B-Planverfahren. „Dieser Entwurf hat es aus unserer Sicht am besten verstanden, die Ansätze und Zielsetzungen zur Gebietsentwicklung umzusetzen und städtebauliche Angebote zu machen.“ Insbesondere die vielen öffentlichen Orte und Plätze „bieten überzeugende Ansätze, die bestehenden Gebäude und die Neubauten zu einem Gesamtensemble zusammen zu bringen“. Vor allem konnte, so Schmidt weiter, für die schwierige Aufgabe, ein Hochhaus auf dem RAW-Gelände zu integrieren, eine „verträgliche und ansprechende Lösung“ gefunden werden. „Wir sehen hier ein diverses RAW von morgen.“ Mit Astra Kulturhaus und sozio-kultureller Nutzung, mit neuen Angeboten, Arbeitsplätzen und Versorgung.

Die Vision des Siegerentwurfs will den industriellen Charme des RAW-Geländes erhalten.  | Foto: Holzer Kobler Architekturen/Philipp Obkircher
Markantes Detail im Konzept ist der RAW-Tower.  | Foto: Holzer Kobler Architekturen/Philipp Obkircher
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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