Verein wehrt sich gegen Neubaupläne auf der Anlage
Denn der Bezirk plant eine Erweiterung der benachbarten Emanuel-Lasker-Schule, einschließlich einer neuen Sporthalle. Das Turngebäude soll auf der Anlage des Tennisclubs entstehen. Auch ein Gutachterverfahren hatte zuletzt dafür plädiert, dafür zwei Tenniscourts zu überbauen.
Sportstadtrat Dr. Peter Beckers (SPD) betont dagegen, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen sei. Außerdem kündigt er weitere Abstimmungen mit dem Verein an.
Gerade daran hat es aber nach Ansicht der Tennisfreunde in den vergangenen Monaten gefehlt. Sie seien lange weder über die Pläne informiert noch daran beteiligt worden, sagt der Vorsitzende Andreas Pirl. "Wir haben durch Zufall Anfang 2014 davon erfahren." Daraufhin habe der Vorstand sofort Kontakt zum Sportamt aufgenommen. Dort wurde ihnen zunächst erklärt, alles sei noch sehr vage. Mehr Informationen gebe es frühestens nach den Sommerferien.
Aber erst nach mehreren Mails kam es dann am 9. Oktober zu einem Gespräch. Dessen Inhalt war zunächst die Mitteilung, dass die Sporthalle auf den beiden Tennisplätzen entstehen soll und dafür kein Ersatz vorgesehen sei. Nach heftigem Einspruch ruderte das Amt wieder zurück und erklärte, dass noch nichts feststehe. Wieder anders klang es einige Tage später, als ein Stadtplaner das Gelände begutachtete. Auch der sprach von einer finalen Entscheidung.
Nach diesem Hin und Her schaltete der Tennisclub den Sportausschuss ein. Der beschäftigte sich im Dezember zum ersten Mal mit dem Thema und wird bei seiner Sitzung am 14. Januar vor Ort tagen.
"Wenn die beiden Plätze wegfallen sollten, stünde unser Verein vor dem Aus", meint Andreas Pirl. "Wir müssten zahlreichen Mitgliedern wegen Platzmangel kündigen und die Hälfte unserer Mannschaften auflösen." Damit wäre aber auch die finanzielle Grundlage zerstört. "Der Verein finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen und erhält ansonsten keine nennenswerten Zuschüsse."
Der TC Friedrichshain hat derzeit rund 320 Mitglieder. Gerade in den vergangenen Jahren habe es einen großen Zuwachs gegeben, sagt der Vorsitzende. Und er verweist darauf, dass es gerade im Ostteil Berlins zu wenige Tennisanlagen gibt. "Wir können das Anliegen, eine neue Sporthalle zu bauen, sehr gut nachvollziehen", macht er ebenfalls deutlich. "Aber gleichzeitig hoffen wir fest, dass sich dafür auch ein anderer geeigneter Standort finden lässt."
Immerhin wurden in einer ersten Machbarkeitsstudie auch noch andere Möglichkeiten untersucht. Zum Beispiel die Erweiterung einer bestehenden Sporthalle oder ihren Einbau in das zusätzliche Schulgebäude.
Und es ist auch noch Zeit. Denn die Bauvorhaben an der Lasker-Schule wurden jetzt für die Investitionsplanung der Jahre 2015 bis 2019 angemeldet. Aber wahrscheinlich wird das Projekt Sporthalle erst gegen Ende dieses Zeitraums realisiert.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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