Ein Drittel Wohnen, zwei Drittel Gewerbe
Was auf dem ehemaligen Eckwerk-Grundstück passieren soll
Futuristisch sollte es an dieser Stelle werden. Eine Art Lab für die "Arbeit 4.0" war geplant. Was dort jetzt vorgesehen ist, klingt etwas gedimmter, aber immer noch ziemlich ambitioniert.
Es geht um das Grundstück Ecke Holzmarktstraße und Michaelbrücke. Das war lange ausersehen für das sogenannte "Eckwerk" der Holzmarkt-Genossenschaft. Diese Pläne wurden inzwischen ausgebremst (wir berichteten mehrfach). Stattdessen sollen dort Wohnungen, überwiegend für Studenten, und Gewerbeflächen entstehen.
Die Abendrot-Stiftung, Eigentümer der Fläche, werde das Areal in Erbbaurecht an eine Projektgemeinschaft vergeben, die "Projektentwickler, Erbbaurechtnehmer, Finanzierungspartner und Betreiber umfasst", hieß es in einer Mitteilung des Bezirksamtes. Vorzugsweise solle auch eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Teil des Konsortiums sein. Mit geeigneten Interessenten führe die Stiftung derzeit Gespräche. Für Ende 2019 ist das Unterzeichnen einer Entwicklungsvereinbarung geplant.
Gründerzentrum soll entstehen
Der Gewerbeanteil soll rund zwei Drittel der Baumasse ausmachen. Ein Großteil soll zu einem Gründerzentrum entwickelt werden, gegebenenfalls in Kooperation mit einer Universität. Beim Wohnanteil sind neben Appartements für Studenten auch gemeinschaftliche Wohnformen möglich. Dazu kommen Einrichtungen zur sozialen Infrastruktur. Das alles zu "durchmischten" Mietpreisen und einer Vergabe, die "zu einem optimalen Mietermix und hohen Synergiepotenzialen" beitragen werde.
Die Holzmarkt-Genossen spielen bei diesen Planungen keine Rolle mehr. Allerdings wird betont, dass ihre Belange bei der künftigen Entwicklung berücksichtigt werden. Das betrifft konkret das benachbarte Holzmarkt-Dorf. Dessen Betrieb soll durch die Neubaupläne nicht eingeschränkt werden. Deshalb werde es während der Planung eine enge Abstimmung mit den Betreibern geben.
Nach den Schwierigkeiten der vergangenen Jahre sei er froh, dass es nun weitergehe am Holzmarkt, erklärte Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne). Die Kombination von kommunalem Wohnen und gemeinwohlorientiertem Gründerzentrum wäre ein innovatives Projekt, das gut zum Bezirk passe, realisiert in einem dichten Hochhausensemble mit nachhaltigen Materialien. Und schon jetzt hat das Vorhaben für den Stadtrat eine Art Vorbildfunktion. "Ein Modellprojekt für die wachsende und sozialverträglich verdichtete Stadt darf daher erwartet werden."
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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