Besucherzentrum statt Container
Wettbewerb für Friedhof der Märzgefallenen ausgelobt

Der Friedhof der Märzgefallenen soll ein Besucherzentrum bekommen. Für den Neubau ist jetzt das Wettbewerbsverfahren gestartet, teilt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mit.

Für den Gedenkort Friedhof der Märzgefallenen soll in den nächsten Jahren ein Besucherzentrum entstehen. Das Land Berlin hat dafür jetzt ein siebenmonatiges Wettbewerbsverfahren gestartet, um einen Entwurf für den Neubau zu finden. Der entsteht auf rund 600 Quadratmetern und soll neben Multifunktionsräumen für Ausstellungen, Veranstaltungen und pädagogische Arbeit auch Arbeitsplätze für die gestiegene Zahl der Mitarbeiter des Gedenkortes beherbergen.

Der Friedhof im Volkspark Friedrichshain ist heute ein Lern- und Erinnerungsort. Seit Jahren steigen die Besucherzahlen. Für seine Bildungsarbeit hat der Gedenkort aber nur einen Container als Notbehelf. Und der reicht für die Arbeit längst nicht mehr aus. Auch die Freiluftausstellung ist seit zehn Jahren nur provisorisch. Das neue Besucherzentrum soll hier künftig bessere Möglichkeiten bieten. Für den Neubau sind 6,2 Millionen Euro bewilligt. Bund und Land zahlen jeweils die Hälfte.

255 Opfer der Berliner Märzrevolution 1848 sind auf dem Friedhof begraben. Der Totenacker wurde eigens für sie angelegt. Er ist damit nicht nur ein authentischer Ort der Revolutionsereignisse, sondern wurde bewusst als Denkmal zur Erinnerung an die Revolution und die gefallenen Barrikadenkämpfer hergerichtet.

Viele der Berliner, die am 18. März 1848 für ein besseres Leben und Freiheitsrechte auf die Straße gingen, waren einfache, oft junge Leute, und zumeist bitterarm. Zahlreiche Lehrlinge, Handwerker und Arbeiter waren dabei, auch einige Frauen. Auf dem Friedhof sind außerdem rund 30 Tote der Revolution von 1918 bestattet. Zu sehen sind aber nur noch wenige Gräber, da der Friedhof mehrfach umgestaltet wurde. Seit 2009 kümmert sich der Paul-Singer-Verein um die Erinnerungsstätte. Der Verein soll auch das neue Besucherzentrum betreiben.

Architekten und Landschaftsarchitekten können sich noch bis zum 17. April bewerben. Mehr dazu steht auf www.phase1.de/friedhof-der-maerzgefallenen. Ausgelobt hat den Wettbewerb die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) im Auftrag des Landes. Bearbeitet werden die Bewerbungen von Juni bis August 2023.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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