Wünsch dir was: Wie sich Anwohner den umgestalteten Rudolfplatz vorstellen

Spielplatz, Bolzplatz, Rudolfplatz. Auf der Anlage soll es ab kommendem Jahr einige Veränderungen geben. | Foto: Thomas Frey
5Bilder
  • Spielplatz, Bolzplatz, Rudolfplatz. Auf der Anlage soll es ab kommendem Jahr einige Veränderungen geben.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain. "Haben wir irgendwas vergessen", fragt der Mann. "Mir fällt jetzt auch nichts mehr ein", antwortet der Junge. Den Dialog gab es, nachdem mehrere Arbeitsgruppen ihre Vorstellungen zur Neugestaltung des Rudolfplatzes geäußert und auf großen Tafeln aufgeschrieben hatten. Danach wurden die Ergebnisse im Plenum präsentiert. Das alles nannte sich Stadtteilwerkstatt und fand am 9. Oktober in der Zwingli-Kirche am Rudolfplatz statt.

Die Grünanlage mit Spiel- und Bolzplatz ist beliebt und vor allem in den Sommermonaten gut besucht. Nicht nur bei den Anwohnern, sondern auch bei vielen Beschäftigten der Oberbaum-City, die hier gerne ihre Mittagspause verbringen. Gleichzeitig gibt es Abnutzungserscheinungen und auch das eine oder andere Problem, Stichwort etwa Müll.

Der Rudolfplatz soll deshalb restauriert werden. Zunächst betrifft das den Spielplatz, wo bereits im kommenden Jahr 160 000 Euro dafür zur Verfügung stehen. Für die weiteren Bereiche könne ebenfalls Geld beantragt werden, wenn ein fertiges Konzept vorliege, sagt Birgit Beyer vom Grünflächenamt. Und in beiden Fällen soll nach den Wünschen der Bürger geplant werden. Deshalb die Stadtteilwerkstatt.

Bei der mehr als zweistündigen Veranstaltung waren in Spitzenzeiten rund 50 Interessierte anwesend. Es wären wahrscheinlich noch einige mehr geworden, wenn der Termin nicht erst wenige Tage zuvor angekündigt worden wäre. Diejenigen, die kamen, waren sehr engagiert.

In verschiedenen Gruppen, aufgeteilt in Eltern, Kinder, Jugendliche, Anwohner und Senioren machten sie sich Gedanken über den neuen Rudolfplatz. Und ähnlich, wie sich bereits diese Bevölkerungsgruppen überschnitten, war das auch bei den Resultaten.

Alle fanden zum Beispiel, dass es auf dem Spielplatz künftig Angebote für den Nachwuchs allen Alters geben müsse. Die konkreten Ideen reichten dabei vom Kletterturm bis zum Trampolin.

Auch eine Art Wasserspaßanlage zu installieren, war ein Vorschlag. Schließlich gebe es gegenüber der Anlage das Pumpwerk der Wasserbetriebe. Noch wichtiger: Die kleine Anhöhe, gerne als Rodelstrecke genutzt, müsse wieder auf Mini-Berg-Maße kommen. Denn inzwischen sei die Erhebung ziemlich geschrumpft.

Mehrfach kam die Forderung nach einer öffentlichen Toilette auf. Das Grillen auf dem Platz sollte weiter möglich sein, zumindest im "gesetzlichen Rahmen". Auch die Umgebung wurde ins Visier genommen. Die Rudolfstraße, die an der Nordseite verläuft, könnte zur Einbahn- oder sogar zur Spielstraße werden. Ein gefahrloses Passieren, etwa von der Kita zum Platz, wäre dann möglich. Und weil der Bolzplatz schon jetzt stark frequentiert ist, sollte als Alternative auch die Anlage an der Corinthstraße in Betracht gezogen werden.

Aus diesen und vielen weiteren Vorschlägen werden jetzt fünf Planungsbüros Entwürfe anfertigen, die dann zur Diskussion gestellt werden. Das soll noch in diesem Jahr passieren. Damit werde die Nachbarschaft noch intensiver in Planungsprozesse eingebunden als bisher, meint Baustadtrat Florian Schmidt (Bündnis90/Grüne). Das Ziel sei eine "Zusammenarbeit auf Augenhöhe". Die ist vor allem dann gegeben, wenn sich viele Wünsche der Beteiligten wiederfinden. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

51 folgen diesem Profil

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 44× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 718× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.786× gelesen
  • 1