Zwei Büros sind noch im Rennen: Entscheidung für Neugestaltung des Rudolfplatz noch nicht gefallen
Eigentlich sollte die Jury am 26. Januar ihr Urteil fällen. Sie tat sich anscheinend schwer damit. Und deshalb ist der Planungswettbewerb zur Neugestaltung des Rudolfplatzes noch nicht beendet.
Vielmehr wurden zwei der fünf beteiligten Landschaftsarchitektenbüros aufgefordert, ihr Konzept noch einmal zu "qualifizieren", sprich: zu überarbeiten. Dafür sollen sie bis März Zeit bekommen. Immerhin, sie sind noch im Rennen.
Um wen es sich dabei handelt, blieb erst einmal ein Geheimnis. Es solle kein unnötiger Druck aufgebaut werden, hieß es beim Büro Herwarth und Holz, das mit der Durchführung des Verfahrens beauftragt ist. Als dessen Herzstück gilt, wie bereits berichtet, eine umfassende Bürgerbeteiligung.
Bei zwei Workshops im September und November konnte die interessierte Öffentlichkeit ihre Wünsche und Ideen für den Rudolfplatz einbringen. Sein Umbau soll in drei Schritten erfolgen. Zunächst geht es um den Bereich des Spielplatzes, danach um Veränderungen auf der Grünfläche. Und schließlich wird auch die Umgebung Thema. Letzteres vor allem eher als längerfristige Perspektive.
Anhand der Vorschläge aus der ersten Werkstatt haben die Büros beim zweiten Treffen ihre Vorlagen präsentiert und sich Anregungen und Kritik abgeholt. Was sie davon aufgenommen haben, war bei einem dritten Treffen am 25. Januar zu begutachten.
Zweierlei fiel dabei auf. Zum einen haben sich anscheinend alle Büros darum bemüht, den Bürgerwillen zu berücksichtigen. Außerdem zeigten einige Phantasie bei der Namensgebung. "Rudolfhain", „Ritter Rudis Burgenland“, „Rudis Spielkiste“ lauteten nur einige Titel für ihre Skizzen. Speziell für den Spielplatz. Was bereits gewisse Schwerpunkte erkennen ließ. Fast durchgehend spielte auch ein Wasser- oder Planschbereich eine Rolle, was zuvor mehrfach gewünscht worden war.
Auch bei der Grünfläche wurden unterschiedliche Akzente gesetzt. Mal gab es mehr, mal weniger Aktivitäten. Sie reichten von sportlichen Angeboten, etwa Tischtennisplatten, bis zu einer Lese-Lounge.
Was das Umfeld betraf, favorisierten mehrere Büros ein Umwidmen der Danneckerstraße zwischen Rother- und Rudolfstraße zur Spielstraße, respektive gesperrten Bereich. Dort ieße sich ein schöner Platz vor der Zwingli-Kirche schaffen – auch gut geeignet für Veranstaltungen oder sogar einen Markt.
Nach den Vorstellungen schien das Publikum die Ideen zunächst verarbeiten zu müssen. Auf jeden Fall gab es wenig Nachfragen und schon gar keine Fundamentalkritik an den Entwürfen. Eher hatte es den Eindruck, als könnten sich die Bürger nicht für einen klaren Gewinner entscheiden. So wie einen Tag später auch die Jury. Ein Redner lobte explizit die Bürgerbeteiligung. Er habe noch nie ein so offenes Verfahren erlebt. Auch wenn das Ergebnis feststehe, könne darauf noch Einfluss genommen werden, wurde ebenfalls betont. Wenngleich dann zumindest die große Linie klar ist.
Die Arbeiten am Spielplatz sollen noch in diesem Sommer beginnen und im Herbst beendet sein. Die Kosten werden mit 160 000 Euro angegeben.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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