Per Livestream ins Klassenzimmer
Avatar bringt kranken Schülern Unterricht nach Hause
Ein Roboter kann jetzt an der Justus-von-Liebig-Grundschule für kranke Kinder in die Schule gehen. Der Mini-Avatar hilft, dass kein Unterricht versäumt wird und der Kontakt zu Freunden nicht verloren geht.
An ihren neuen Mitschüler müssen sich die Viertklässler erst noch gewöhnen. Er steht auf einem Schultisch, ist nur 30 Zentimeter groß und wiegt anderthalb Kilogramm. Das Schulamt hat den Avatar für die Justus-von-Liebig-Grundschule erworben.
Avatare sind Mini-Roboter, die ins Klassenzimmer gestellt werden können. Über das Internet kann ein krankes Kind so vom Krankenbett aus am Schulunterricht teilnehmen. Über eine eingebaute Kamera lässt sich der Unterricht von zuhause aus auf einem Tablet verfolgen. Mehr noch: Ein Mikrofon gibt ihm sogar die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen. So geht kein Unterrichtsstoff und auch der Kontakt zu Freunden nicht verloren.
Der „Telepräsenz-Avatar“ an der Justus-von-Liebig-Grundschule ist erstmal ein Testballon. Dass auch andere Schulen einen bekommen, wenn er sich bewährt, schließt Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD) nicht aus. Schließlich garantiere der Avatar die wichtige schulische Teilhabe. Entwickelt wurden die Avatare von der norwegischen Informatikerin Karen Dolva. In Norwegen gehört der Avatar bereits zur Standardversorgung schulpflichtiger Kinder, die länger krank sind.
So ein Gerät kostet etwa 4000 Euro plus Wartungskosten. Finanziert wurde der Avatar für die Friedrichshainer Grundschule aus dem „Digital Pakt Schule“ der Senatsbildungsverwaltung und aus dem Bezirksbudget.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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