Besuch aus Wiesbaden: Was Jugendliche aus der Partnerstadt über den Bezirk wissen

Die Schülergruppe aus Wiesbaden vor dem Rathaus Friedrichshain. Lehrerin Signe Roß (2. Reihe, 2. von rechts), Stadtrat Peter Beckers (1. Reihe, 4. von links). | Foto: Thomas Frey
2Bilder
  • Die Schülergruppe aus Wiesbaden vor dem Rathaus Friedrichshain. Lehrerin Signe Roß (2. Reihe, 2. von rechts), Stadtrat Peter Beckers (1. Reihe, 4. von links).
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Friedrichshain-Kreuzberg. Zwischen Kreuzberg und Wiesbaden gibt es seit mehr als 50 Jahren eine Städtepartnerschaft, die jetzt natürlich für den Gesamtbezirk gilt.

Diese Verbindung kennt auch Signe Roß. Sie stammt aus Berlin und ist Lehrerin am Campus Klarenthal in der hessischen Landeshauptstadt. Mit Schülern aus der zehnten Klasse war sie Ende Juni und Anfang Juli auf Abschlussfahrt in Berlin. Dabei wollte sie der rund 50-köpfigen Gruppe auch den Partnerbezirk nahebringen.

Signe Roß bekam einen Termin beim stellvertretenden Bürgermeister und Stadtrat Dr. Peter Beckers (SPD). Der nahm sich eine Stunde Zeit, um den Jugendlichen Friedrichshain-Kreuzberg und dessen Besonderheiten zu erklären.

Die zeigten sich sehr gut vorbereitet und hatten viele Fragen. Dabei ging es um alle aktuellen Themen des Bezirks: fehlende Wohnungen und Mietsteigerungen, neu angesiedelte Unternehmen, Kriminalität, die Situation an den Schulen, der Partytourismus und seine Folgen. Beckers machte den Gästen klar, dass die vielen Feierwütigen, die in manche Kieze strömten, eine Belastung für die Anwohner bedeuten. Seine Besucher wollte er aber natürlich nicht dieser Kategorie zurechnen.

Interesse war groß

Auffallend war, dass fast alle den Termin sehr konzentriert und interessiert verfolgten. Nur wenige spielten dazwischen mal an ihren Smartphones. Signe Roß scheint ihre Schüler gut im Griff zu haben.

Wahrscheinlich mussten die meisten auch alle Eindrücke und Informationen erst einmal verarbeiten. Es sei hier alles größer und breiter, meinte ein Mädchen. Selbst die Bürgersteige.

Und wer könnte sich vorstellen, in Berlin und speziell in Friedrichshain-Kreuzberg zu leben? Bei einer guten Mehrheit gingen bei dieser Frage die Hände nach oben. Eine Minderheit fand das weniger erstrebenswert.

Signe Roß hofft für die Zukunft auf weitere Verbindungen mit Friedrichshain-Kreuzberg, auch mit Einrichtungen oder zum Beispiel zwischen Musikern. Ihren Schülern legte sie nahe, sich ebenfalls in dieser Richtung zu engagieren, etwa im Partnerschaftsverein.

Bei einigen könnte das auf fruchtbare Boden fallen. Andere haben erst einmal andere Pläne. "Ich möchte jetzt nach Amerika", meinte einer der Jugendlichen.

Gastgeschenke wurden ebenfalls ausgetauscht. Für den Stadtrat gab es selbst produzierten Honig und viele Informationen über den Campus Klarenthal, ein reformpädagogisches Bildungsprojekt für Kinder und Jugendliche von der Krippe bis zum Abitur. Beckers revanchierte sich mit Broschüren aus dem Bezirk, darunter einer "Night-Map Friedrichshain-Kreuzberg" sowie für die Lehrerin mit einer Flasche Kreuz-Neroberger. Die Trauben für den Wein wachsen im Viktoriapark, gekeltert wird er aber in Wiesbaden. tf

Die Schülergruppe aus Wiesbaden vor dem Rathaus Friedrichshain. Lehrerin Signe Roß (2. Reihe, 2. von rechts), Stadtrat Peter Beckers (1. Reihe, 4. von links). | Foto: Thomas Frey
Stadtrat Beckers erklärt den Schülern aus der Partnerstadt die Besonderheiten von Friedrichshain-Kreuzberg. | Foto: Thomas Frey
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 570× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 855× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 830× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.208× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.