Das stinkt gewaltig: Viele Schultoiletten sind in einem beklagenswerten Zustand

Renovierungen von Schultoiletten waren in der Vergangenheit manchmal nur mit Hilfe von privaten Sponsoren möglich. So wie hier in der Bürgermeister-Herz-Grundschule, wo das 2014 mit Hilfe Firma Mercedöl-Feuerungsbau im Rahmen des Projekts "Berliner Schulpaten" passierte. | Foto: Berliner Schulpaten
  • Renovierungen von Schultoiletten waren in der Vergangenheit manchmal nur mit Hilfe von privaten Sponsoren möglich. So wie hier in der Bürgermeister-Herz-Grundschule, wo das 2014 mit Hilfe Firma Mercedöl-Feuerungsbau im Rahmen des Projekts "Berliner Schulpaten" passierte.
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Friedrichshain-Kreuzberg. Das Thema ist nicht neu, wird aber immer wieder hochgespült. So auch aktuell.

Jüngster Anlass ist ein Antrag der SPD-Bezirksverordneten Peggy Hochstätter. Die war vor kurzem in der Thalia-Grundschule auf der Stralauer Halbinsel und zeigte sich danach völlig konsterniert vom Zustand der dortigen Toiletten. Vor allem das Jungen-WC gebe ein eigentlich nicht zu beschreibendes Bild ab. Und den Geruch müsse sich ohnehin jeder selbst vorstellen. Zu wenig Abflüsse, Urin, der sich in Wände und Fliesen frisst, sind nur einige Details, die auch im Antrag auftauchen.

Dass es sich bei der Thalia-Schule um keinen Einzelfall handelt, zeigte auch im September eine Aktion der FDP. Die Liberalen hatten damals mehrere Schultoiletten inspiziert und ihre Exkursion in bewegten Bildern auf Facebook gestellt. Entsprechende Kommentare ließen dort nicht lange auf sich warten. Sie reichten von "Iiih, die setzen sich auf unsere Toiletten" bis "Ich wäre schon zufrieden mit Fuckin Seife".

Eine Debatte über diese Erkenntnisse wurde allerdings zu diesem Zeitpunkt – unter anderem mit dem Hinweis auf einen billigen Wahlkampfgag – abgewürgt. Eher bewegte die Frage, ob die FDP bei ihrem WC-Einsatz nicht gegen das Hausrecht der Schulen verstoßen habe.

Aber auch jenseits dieser Investigativrecherche gibt es immer wieder Klagen. Etwa von Eltern, die berichten, dass ihre Kinder den Toilettengang bis Unterrichtsschluss möglichst vermeiden. Und ja, wenn es auf manchen Aborten so aussieht, wie es aussieht, liegt das auch an einigen Schmutzfinken unter den Schülern. Für bauliche Mängel, wie anscheinend auf der Toilette der Thalia-Schule, sind sie allerdings nicht verantwortlich.

Er werde sich natürlich mit diesem Thema beschäftigen, verspricht Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD). Dazu gehöre zunächst eine Bestandsaufnahme. "Ich will insgesamt wissen, wo es gravierende bauliche Mängel in den Schulen gibt und mit welcher Priorität sie abgearbeitet werden müssen." Eine solche Liste sollte vorliegen, wenn der Senat, wie angekündigt, mehr Geld für die Schulsanierungen zur Verfügung stellt.

Für Renovierungsmaßnahmen in den Toiletten erhielt der Bezirk zuletzt rund eine Million Euro im Jahr, was nach Ansicht der früheren Immobilienstadträtin Jana Borkamp (Bündnis90/Grüne) gerade einmal ausgereicht habe, um zwei bis drei Toiletten auf Vordermann zu bringen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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