Die Wikinger sind gekommen: Graffiti-Künstler gestalten den Eingang zur Turnhalle
Friedrichshain. Wenn die Schüler der Modersohn-Grundschule nach den Ferien auf ihren Schulhof kommen, werde sie eine Überraschung erleben. Die Wikinger sind bei ihnen eingezogen.
Die Graffiti-Künstler aus dem Projekt Instinktiv Kreativ haben die Wand der Turnhalle mit bunten Graffiti gestaltet. „Die Schüler haben sich Motive der Wikinger gewünscht“, sagte Philipp Müller, der mit seinen beiden Kollegen Anfang August die letzten Handgriffe am Wandbild machte.
Vor sieben Jahren haben sich Graffiti-Künstler aus Hellersdorf zu einer Projektgruppe Instinktiv Kreativ zusammengeschlossen. Seit dem haben sie überall in Berlin ihre Spuren hinterlassen. Sie haben Schulegebäude in Marzahn-Hellersdorf gestaltet, eine Tagesstätte der Diakonie in Neukölln und jetzt waren die Farbkünstler an verschiedenen Objekten in Friedrichshain beteiligt. „Im Juli waren wir im Wohngebiet rund um die Rigaer Straße unterwegs“, berichtet Philipp Müller. „Wir haben den Jugendklub ‚Liebig 19’, die Justus von Liebig Grundschule und einen Kindergarten mit bunten Graffiti gestaltet.“
Nun war also die Modersohn-Grundschule in der Niemannstraße 3 an der Reihe. „das Bild haben wir vorher mit der Schulleitung besprochen“, erzählt der Künstler über den Werdegang. „Die Kinder hatten sich die Wikinger gewünscht.“ Im Graffiti sind die Buchstaben des Schulnamens versteckt.
Die Graffiti-Künstler übernehmen gern solche Arbeiten an Schulen und arbeiten dabei auch mit den Kindern zusammen. „So wie es unsere Auftraggeber möchten, gestalten wir auch die Entwürfe und schließlich die Graffiti an den Wänden mit den Kindern zusammen.“
Philipp Müller berichtet, dass er gemeinsam mit der Nils-Holgersson-Grundschule in Lichtenberg ein Graffiti-Projekt gemeinsam mit den Schülern gestaltet. Ein Mal in der Woche kommt der Sprüher in die Schule und zeigt den Kindern, wie sie mit der Farbdose kleine Kunstwerke gestalten könne.
Als nächstes Projekt bereiten sich die Künstler auf ihre erste eigene Ausstellung vor. Zum Tag des offenen Denkmals am 13. September werden sie im Schloss Biesdorf, Alt-Biesdorf 55, in drei Räumen ihre Graffiti-Kunst vorstellen. Vor dem Schloss wollen die Künstler Graffiti-Wände aufstellen, um gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Bilder zu sprühen. Doch im August geht es zunächst zu einem internationalen Festival nach Serbien. „Wir fahren jetzt zum ‚ FreeDOM Art Festival’ nach Pancevo bei Belgrad, um Kunst zu machen“, sagt Philipp Müller. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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