Mit den Ohren sehen: Sonderpreis für Friedrichshainer Schüler bei "Jugend forscht"
Jonas Wanke (17) und Yorick Zeschke (15), zwei Schüler des Heinrich-Hertz-Gymnasiums, werden beim Landeswettbewerb "Jugend forscht" mit dem Sonderpreis der Christoffel Blindenmission ausgezeichnet.
Der Zwölft- und der Neuntklässler haben ein Gerät entwickelt, das es sehbehinderten Menschen ermöglicht, sich besser zurechtzufinden. Es nennt sich "Dosuas", was für die englische Bezeichnung "Device for Orientation in Space Using Audio Signals" steht. Auf deutsch: eine Orientierung im Raum durch Hörsignale.
Das passiert mit Hilfe eine 3D-Kamera. Sie zeichnet die Umgebung auf, auch Entfernungen kann sie errechnen. Jonas und Yorick haben eine Software entwickelt, die die Daten der Kamera in Töne umwandelt. Sie werden über Stereokopfhörer wiedergegeben. Dabei sind Frequenz, Position oder Lautstärke von Bedeutung. Auf eine Wand wird beispielsweise durch einen gleichmäßigen und ununterbrochenen Ton hingewiesen. Eine Ecke oder einen spitzer Gegenstand markiert der Sprung in eine andere akustische Höhe. Und je lauter der Klang, desto näher ist das Objekt oder Hindernis.
Die Innovation der beiden Schüler basiert auch auf persönlichen Erfahrungen. Yorick Zeschke hat selbst ein eingeschränktes Sehvermögen. Aktuell nimmt er mit dem linken Auge nur noch 30 Prozent wahr. Auch für ihn bedeutet "Dosuas" deshalb eine Hilfe. Es könne speziell für Menschen, die im Lauf ihres Lebens erblinden eine gute Möglichkeit sein, sich weiterhin selbständig zu bewegen, sagt Dr. Rainer Brockhaus, Vorstand der Christoffel Blindenmission. Gerade auch in Entwicklungsländern, wo seine Organisation tätig ist.
Als Berliner Landessieger nehmen Jonas Wanke und Yorick Zeschke auch beim Bundeswettbewerb um den Sonderpreis teil. Dieser Titel wird im Oktober vergeben.
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