Nach Lichtenberg zur Schule: Bezirksamt prüft Neubauten für Schüler im Nachbarbezirk

Friedrichshain. Die katastrophale Raumnot in den Schulen speziell im Friedrichshainer Nordkiez bewirkt zur Zeit ein Nachdenken über verschiedene Alternativen.

Eine lautet: Grundschüler aus dieser Gegend könnten künftig im nahe gelegenen Lichtenberg die Schule besuchen. Ins Spiel gebracht hat diese Idee zunächst die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit einem Antrag. Er verlangte zu prüfen, ob konkret im Gebäude der einstigen Olof-Palme-Schule an der Paul-Junius-Straße Friedrichshainer Kinder aufgenommen werden könnten. Es steht derzeit weitgehend leer.

Bei der Beratung im zuständigen Ausschuss erklärte Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD), dass eine solche Prüfung bereits laufe. Und zwar nicht nur für die Olof-Palme-Schule, sondern auch für weitere Standorte, etwa für das Herder-Gymnasium an der Franz-Jacob-Straße. Beide Schulen befinden sich unweit der nordöstlichen Grenze von Friedrichshain. Zu diesem Thema habe es auch bereits ein Gespräch bei der Senatsverwaltung für Bildung gegeben, an dem auch sein Lichtenberger Kollege Wilfried Nünthel (CDU) teilgenommen habe. Ebenfalls im Gespräch seien die Schulämter beider Bezirke.

Konkret geht es sowohl um das Herrichten bereits bestehender Gebäude, als auch um das Errichten von Erweiterungsbauten. Sie sollen dann von Schülern aus Friedrichshain, möglicherweise auch von Kindern aus Lichtenberg besucht werden. Vollständig in den Bestand des Nachbarbezirks könnten die Immobilien übergehen, wenn sie, eventuell nach einigen Jahren, nicht mehr als zusätzliche Fläche für den Unterricht benötigt werden. Deshalb sei vor allem bei den Neubauten darauf zu achten, dass dort auch eine andere Nutzung möglich wäre.

Laut Hehmke stehe auch die Senatsbildungsverwaltung dieser Idee aufgeschlossen gegenüber. Dort bestehe ebenfalls ein großes Interesse, die Schulplatznotlage im nördlichen Friedrichshain in den Griff zu bekommen. Allerdings handelt es sich auch bei diesem Vorstoß um kein Projekt zur ganz kurzfristigen Lösung. Selbst wenn alles sehr schnell gehen sollte, würden die ersten Räume frühestens zum Schuljahresbeginn 2019/20 zur Verfügung stehen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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