Der erste Tote: Kriminalität am RAW-Areal erreicht traurigen Höhepunkt

Friedrichshain. Die Gegend rund um das RAW-Gelände gilt spätestens seit vergangenem Sommer als Gefahrengebiet. Völlig zu Recht, wie der bisher schrecklichste Vorfall jetzt zeigt.

Denn am 27. Februar hat es dort das erste tödliche Verbrechensopfer gegeben. Kurz nach Mitternacht ist ein Mann vor dem Imbiss an der Revaler/Ecke Warschauer Straße zusammengebrochen. Trotz Reanimationsversuchen der Rettungskräfte erlag er noch auf dem Gehweg seinen Verletzungen. Die Obduktion ergab, dass die Todesursache eine Stichverletzung war.

Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Verstorbenen um einen 46 Jahre alten Nigerianer. Er soll, wie die Staatsanwaltschaft inzwischen mitteilte, zur Drogenszene gehört haben. Die Ermittler nehmen inzwischen an, dass Auseinandersetzungen in diesem Milieu wahrscheinlich der Auslöser für die tödliche Messerattacke waren.
Vorfälle nehmen zu

Drogenhandel, Taschendiebstähle sowie körperliche Angriffe kennzeichnen seit Monaten die Situation in dieser Gegend. Das zeigt auch die jüngste Berliner Kriminalstatistik. Sie verzeichnet für das vergangene Jahr dort 1117 Rauschgiftdelikte. 2014 waren es noch 384. Im Bereich Diebstahl und Einbruch wurden 2270 Taten erfasst, knapp doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor. Und bei Gewalttaten stieg die Zahl von 553 auf 732. Schlagzeilen machte hier vor allem im August der Angriff auf die Sängerin Jennifer Weist, Frontfrau der Gruppe Jennifer Rostock. Ihr Begleiter wurde dabei durch einen Messerstich am Hals schwer verletzt.

Nach dem Todesfall gab es erneut Kritik am Polizeikonzept und namentlich an Innensenator Frank Henkel (CDU). Statt seit Wochen die Einsatzkräfte in den Samariterkiez, Stichwort Rigaer Straße, zu schicken, bräuchte es viel dringender eine mobile Wache am RAW-Gelände, fand die SPD-Kreisvorsitzende Julia Schimeta. Ähnlich klang das bereits mehrfach in der BVV.

Henkel verweist dagegen auf die bereits seit vergangenem Jahr stark erhöhte Polizeipräsenz rund um die Revaler und Warschauer Straße. 2015 hätten die Beamten dort 36 500 Einsatzstunden abgeleistet. Das seien sechs Mal mehr als 2014 gewesen. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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