Piktogramme gegen Diebe: Polizei startet an der Warschauer Brücke eine Präventionskampagne
Friedrichshain-Kreuzberg. Die Markierungen leuchten in Gelb und Pink. Ihre Bildmotive sollen darauf hinweisen: Hier könntest du Opfer eines Taschen- oder Fahrraddiebstahls werden.
Auch schlagwortartig wird das noch deutlich gemacht. "Angeschlossen?" und "PickPockets!" steht unter den Signets. Solche dreieckigen Piktogramme werden in den kommenden Wochen an vielen Stellen in Berlin auf den Gehwegen zu finden sein. Überall dort, wo mit einem starken Aufkommen von Langfingern und Zweiradentwendern zu rechnen ist. Verantwortlich dafür sind Polizei und Landeskriminalamt (LKA), die mit dieser Aktion eine neue Form der Prävention ausprobieren.
Den Startschuss für die Warnungen im Straßenland gab es am 27. September an der Warschauer Brücke. Dieser Ort war natürlich nicht zufällig gewählt. Denn das Gebiet zwischen U-Bahnhof Warschauer Straße und RAW-Gelände und teilweise bis in Richtung Frankfurter Tor, gilt schon länger als Eldorado für Diebe.
Wer dort unterwegs sei und das Gefahrendreieck registriere, werde zumindest noch einmal daran erinnert, auf seine Wertsachen achtzugeben, meinte Polizeipräsident Klaus Kandt, der die ersten Piktogramme persönlich aufmalte. Das erschwere das Geschäft der Kriminellen. Rund 100 dieser Zeichen will Kandt schon in Kürze auf den Gehwegen sehen. Außer in Friedrichshain-Kreuzberg zum Beispiel in Mitte, Pankow, oder Steglitz-Zehlendorf.
Natürlich bedeutet die Aktion nicht, dass die Polizei den Schutz vor Diebstahl allein den Bürgern überlässt. Aber es sei nun einmal so, dass gerade solche Delikte von der Nachfrage abhängig seien, erklärte Petra Sindermann von der Zentralstelle Prävention beim LKA. Viele davon ließen sich bei entsprechendem Verhalten verhindern, etwa dem sicheren Verstauen des Geldbeutels.
Und der grelle Hinweis unter den Füßen sei wahrscheinlich eher ein Hingucker, als ein Flyer. Dass dieser Hingucker funktioniert, bestätigten schon die ersten Reaktionen der Passanten nach dem Piktogrammstart auf der Warschauer Brücke.
Die Kampagne wird als Test gesehen. Erfolgreich sei sie, wenn es einen Rückgang der Diebstahlzahlen gebe, sagt Petra Sindermann. tf
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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