Schwierige Ermittlungen: Wie ist das tote Baby umgekommen?

Friedrichshain. Bereits einen Tag nach dem schrecklichen Fund bat die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Bisher führten aber weder dieser Aufruf noch weitere Ermittlungen zu konkreten Ergebnissen.

Dabei bewegt der tote Säugling, der am 20. November, von Mitarbeitern der BSR beim Laubsammeln in der Lehmbruckstraße gefunden wurde, nicht nur die Menschen in diesem Kiez. Er befand sich in Stoffresten verpackt zwischen zwei geparkten Autos. Zunächst stand nicht eindeutig fest, ob es sich wirklich um ein Baby handelt, denn die Leiche war bereits stark verwest. Nach einigen Stunden gab es dann die traurige Gewissheit.

Darüber hinaus ist die Polizei mit weiteren Erkenntnissen noch immer sehr zurückhaltend. Weder zum Geschlecht, noch darüber, wie das Kleinkind möglicherweise gestorben ist, gab es zunächst Angaben. Es könnte schon tot auf die Welt gekommen, oder kurz nach der Geburt getötet worden sein. Die Ermittlungen hat die 4. Mordkommission übernommen.

Bei ihren Fragen an die Öffentlichkeit geht es um Hinweise nach Frauen, die zuletzt schwanger waren, jetzt aber kein Baby haben. Auch wer vermutet, dass jemand in seinem Umfeld eine Schwangerschaft möglicherweise geheim gehalten hat, wird gebeten, sich zu melden. Gleiches gilt für Menschen, denen Gegenstände aufgefallen sind, die in der Lehmbruckstraße abgestellt wurden. Ebenso wie Personen, die dort oder in der Umgebung etwas abgelegt oder sich daran zu schaffen gemacht haben. Und wer in seiner Nachbarschaft in den vergangenen Wochen Fäulnisgeruch wahrgenommen hat, könnte ebenfalls ein wichtiger Zeuge sein.

Die 4. Mordkommission ist in der Keithstraße 30 in Tiergarten unter  46 64 91 14 44 oder per E-Mail: lka114-hinweis@polizei.berlin.de erreichbar. Hinweise nimmt auch jede andere Polizeidienststelle entgegen.

In Berlin werden jedes Jahr drei bis vier tote Babys gefunden. Die Taten aufzuklären ist meist schwer. Das gilt auch für Fälle, wo Säuglinge lebend ausgesetzt wurden. Am 1. April war ein stark unterkühltes Neugeborenes vor einem Hauseingang in der Scharnweberstraße gefunden worden. Das Mädchen überlebte. Seine leibliche Mutter wurde bis heute nicht gefunden. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 184× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 140× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 530× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.127× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.