„Schlimmer als Hass“
Wieder Polizisten in der Rigaer Straße attackiert
In der Nacht zum 5. März sind in der Rigaer Straße erneut Polizisten angegriffen worden.
Sie sollen aus dem Haus Nummer 94, einer über die Stadt hinaus bekannten Adresse der linksextremistischen Szene, durch einen Türschlitz mit Farbe besprüht und außerdem mit Reizgas attackiert worden sein. Zwei Beamte wurden leicht verletzt.
„Liebe Politik, wir haben ein Problem“, twitterte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), noch in der Nacht. Daneben stellte er ein Foto, das die Jacke eines betroffenen Polizisten zeigen soll.
„Das ist nicht nur Hass. Es ist schlimmer, es ist absolute Gleichgültigkeit“, kommentierte GDP-Landeschef Norbert Cioma die Ereignisse. „Es ist diesen Extremisten völlig egal, wenn sie unsere Kollegen durch Flaschen und Steinwürfe schwer verletzen oder sogar töten... Berlins Politik muss sich fragen, wie gleichgültig unsere Kollegen ihr sind.“
Was für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Burkard Dregger und den Friedrichshain-Kreuzberg Abgeordneten Kurt Wansner vor allem heißt, dass Innensenator Andreas Geisel (SPD) und der rot-rot-grüne Senat in der Pflicht seien, gegen linke Gewalt hart durchzugreifen und keine rechtsfreie Räume entstehen zu lassen. Sie erinnern dabei auch an eigene Vorschläge, etwa eine Bewachung rund um die Uhr, auch per Video.
Um die Situation zu beruhigen, hatte der Senat bereits überlegt, die Rigaer 94 über eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft zu kaufen. Was aber schon deshalb nicht ganz einfach ist, weil die Eigentumsverhältnisse dieser Immobilie unklar erscheinen. Und auch danach wäre wahrscheinlich nicht gesichert, dass die Angriffe aufhören.
„Wir brauchen eine Lösung für dieses Haus“, fordert auch Norbert Cioma. Was vor allem beinhaltet: eine im Interesse seiner Kollegen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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