Korrespondenz
An Herrn Krüger vom Hanser Verlag

Brief an einen Verleger

Herr Krüger war der Verleger des Hanser Verlages, dem besten deutschsprachigen Verlag weltweit! Sie machen Müller, Pamuk, Obama, Mo Yan.... Herr Krüger schrieb mir 12 mal zurück. 2012 gab ich ihm die Hand auf der Buchmesse. Er war immer auf dem Boden geblieben!  Er war der Mann der Lyrik! 2014 verließ er besenrein seinen ziegenhautledernen Arbeitstisch und übergab das Zepter Jo Lendle. Er kam von Dumont.  Mit ihm habe ich heute und letzte Woche telefoniert... Die Briefe von Hanser haben ein Wasserzeichen!  Ich schrieb diesen Brief 2003...

Viel Freude,

Uwe Kraus

Sehr geehrte Redakteure der Akzente Literaturzeitschrift, lieber Herr Krüger
Hiermit möchte ich Ihnen eine Auswahl meiner Gedichte, die ich in diesem Jahr anfertigte, übergeben.
Ich weiß, dass Sie für einen grösseren Zeitraum schon fest verplant sind, was die Zeitschriftenínhalte betrifft, doch trotzdem möchte ich Ihnen meine Gedichte vorstellen und sei es nur darum, eine Antwort zu erhalten, die eine Wertschätzung des Gesandten beinhaltet!
Ich schreibe mittlerweile seit mehr als dreieinhalb Jahren und vertiefe mich ständig in Lyrikbände, wobei ich an mir bemängeln muss, dass ich zu viele Bände aus den Suhrkamp-Reihen lese.
Leider habe ich erst drei Bände aus der Hanser Reihe gelesen, wohl weil in meiner Buchhandlung der Bedarf an Lyrik, wie auch in allen anderen Stellen in Deutschland spärlich gesät ist und man nur die normalsten Bände, wie zum Beispiel Bände von Erich Fried oder Klassikerausgaben, Eichendorff, Brecht oder schon weniger häufig Paul Celan, Günther Eich oder sonstiges findet.
Fast nie ist etwas Neues dabei! Fast jeden Gedichtband, bis auf einige, die ich mir aus den Reclamreihen gekauft habe, musste ich bestellen und es ist fast so, dass man nicht erfährt, wenn man nicht gerade auf die Internetseiten der Verage geht, was neu erscheint.
Einer Ihrer Mitarbeiter sagte mir, 100 000 Menschen schreiben, 30 davon lesen.
Ich lese Lyrik, auch sehr viel Prosa, und hoffe auch dadurch von Ihnen ernster genommen zu werden als die, bei denen Sie merken, dass derjenige gar nicht liest und blind mit den Worten um sich schmeißt.
Ich habe eigentlich meine Gedichte nur an drei Verlage geschickt, im Lauf der Jahre, und diese waren Hanser, Luchterhand und Suhrkamp.
Alles was dabei heraussprang, war ein Meer aus Forderungen: Sie schreiben zu wenig verdichtet, manchmal benutzen Sie hochphilosophische Worte, die Sie mit einfachen totschlagen ...
(Durs Günbein schreibt z. B. als Georg-Büchner-Preisträger philosophisch und wiegt das Ganze mit einfachen Worten auf.) Ich darf das laut diesen ganzen Verlagen nicht!
Irgendwann kam der Punkt, da sagte ich zu einer dieser Frauen: Ich hab darauf keine Lust mehr; und las Ihr dann am Telefon „Tränen“ vor.
Sie sagte: Aber Herr Kraus, das ist doch wunderbar, dynamisch, das hat was!
Ich sagte dann nur: Sie wollen das doch sowieso nicht. Und Sie antwortete:
Natürlich nicht. Sie müssen jetzt an Literaturzeitschriften schreiben.
Dies tue ich hiermit und wünsche Ihnen viel Vergnügen!
Was noch bemerkenswert ist: Mit manchen dieser Dichtungen nehme ich am Leonce-und-Lena-Preis teil.
Mit freundlichen Grüßen, Uwe Kraus

Autor:

Uwe Kraus aus Friedrichshain

Webseite von Uwe Kraus
Uwe Kraus auf Facebook
Uwe Kraus auf Instagram
Uwe Kraus auf X (vormals Twitter)
Uwe Kraus auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 278× gelesen
WirtschaftAnzeige
Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk. | Foto: VEAN TATTOO
3 Bilder

VEAN TATTOO
Tätowierer: einer der gefragtesten Berufe unserer Zeit

Tätowierungen sind eine Kunst mit jahrtausendealter Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg die Körper der Menschen schmückte. Doch der Beruf des Tätowierers ist nicht nur kreative Arbeit. Es ist ein anspruchsvolles und faszinierendes Handwerk, das nicht nur künstlerische Fähigkeiten, sondern auch ein tiefes Verständnis des gesamten Prozesses erfordert. In diesem Artikel wird VEAN TATTOO Ihnen die Welt der Tätowierkunst näherbringen und erläutern, warum der Beruf des Tätowierers heute zu den...

  • Mitte
  • 28.10.24
  • 409× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 131× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 273× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.