Tschüss, Mama geht tanzen
Berlinerin holt beliebte Partyreihe in die Hauptstadt

Julia Wolf ist schon mächtig aufgeregt. Sie hat die Partyreihe für Mamas nach Berlin geholt.  | Foto:  Ulrike Kiefert
  • Julia Wolf ist schon mächtig aufgeregt. Sie hat die Partyreihe für Mamas nach Berlin geholt.
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Endlich mal wieder tanzen gehen. Eigentlich keine große Sache, für Mütter mit kleinen Kindern aber fast unmöglich. Wäre da nicht eine Partyreihe, die Julia Wolf nach Berlin geholt hat.

Julia Wolf bringt zum Treffen eine freudige Nachricht mit. „Wir sind ausverkauft, ist das zu fassen.“ Und das drei Wochen vor dem allerersten Event. Alle 540 Tickets weg, das garantiert ein volles Haus. Die Arme in den Schoß legen, kann die Wilmersdorferin trotzdem nicht. Zur Premiere wird Julia Wolf den Einlass managen, die Party eröffnen und auch sonst für ausgelassene Stimmung bei den Müttern sorgen. Ja, richtig gehört, bei den Müttern. Denn was am 6. Oktober den "Haubentaucher“ in Friedrichshain rockt, ist die Partyreihe „Mama geht tanzen“.

Julia Wolf hat sie aus Wuppertal nach Berlin geholt. Zwei befreundete Mütter hatten die Idee, als sie über Partyzeiten sprachen, bevor die Kinder da waren. Feiern bis zum Morgengrauen – das war einmal. Zu früh ist der Nachwuchs wieder wach und hungrig. Weil sie aber auf Feiern und Tanzen nicht verzichten wollten, haben Anna Schumacher und Andrea Rücker die Partyreihe gegründet. Ende August dieses Jahres ging „Mama geht Tanzen“ zum ersten Mal in Köln an den Start. Es wurde ein Riesenerfolg, wie Julia Wolf weiß. „Die Partyreihe gibt es mittlerweile regelmäßig in zwölf Städten.“ Und nun auch in der Hauptstadt.

Was die vielen Frauen begeistert, ist die mutterfreundliche Zeit, die gut in den Alltag passt. Denn gefeiert wird von 20 bis 23 Uhr. Da steht normalerweise noch kein DJ am Plattenpult. Müde Mamas aber müssen morgens früh raus, das Kind stillen, in die Kita oder Schule bringen. Auch Julia Wolf kennt das. Sie hat selbst zwei Kinder, ihre dreijährige Tochter geht in den Kindergarten, ihr Sohn (2) ist gerade in der Kita-Eingewöhnungsphase. Ihr Lebensgefährte hilft mit, wo er kann. Die Elternzeit hat die 40-Jährige aus beruflichen Gründen jedoch allein übernommen. Das Partymachen mit Freundinnen vermisst sie. „Ich war in den letzten drei Jahren nur zwei Mal abends tanzen.“ Dabei feiert sie gern, auch ihren Freund hat sie auf der Tanzfläche kennengelernt. Doch erst morgens um fünf Uhr zu Hause? „Das geht mit kleinen Kindern nicht.“ Spaß haben wollen und sollen junge Mütter aber trotzdem – ab und zu wenigstens. Und die Väter natürlich auch, schiebt Julia Wolf nach. Auch sie sind zur Party willkommen. Hauptsächlich aber kommen Frauen und die tanzen die drei Stunden durch. Entspannt und ausgelassen, ohne Dresscode und Gesichtskontrolle, ohne lästige Anmache und ohne ständig ihre Drinks „überwachen“ zu müssen. „Einfach nur 180 Minuten feiern und Freiheit.“ Zuhause passt indes der Mann auf die Kinder auf. Oder die Oma.

Alles außer Schlager

Die Partyreihe will Julia Wolf dauerhaft nach Berlin holen. Das Organisieren übernimmt sie als Franchisenehmerin neben ihrer Arbeit. Von dem Original aus Wuppertal hat die Berlinerin in einem Fernsehbericht erfahren. Sie googelte den Kontakt und schrieb die beiden Erfinderinnen an. Dann gab es ein deutschlandweites Online-Meeting mit allen interessierten Müttern. Werbung für das Event machte Julia Wolf in den sozialen Medien. „Und ich bin mit dem Kinderwagen losgezogen und habe Flyer verteilt.“ In Spielzeugläden, Kinderarztpraxen und in Familienzentren. Auch mehrere Clubs hat sie angefragt. „Der Chef vom Haubentaucher ist ein dufter Typ, der fand die Idee mega gut.“ Immer am selben Ort will sie aber nicht bleiben. Schließlich gibt es Mütter in ganz Berlin. Und die wollen tanzen, zu Pop, Indie, Reggae, Dancehall, Hip-Hop und den Charts. „Unsere DJane spielt alles, nur keinen Schlager.“ Julia Wolf lacht. „Die Frauen sollen die Musik ja mögen.“

„Mama geht tanzen“ startet am 6. Oktober im "Haubentaucher" in der Revaler Straße 99. Schluss ist um 23 Uhr mit dem Song „Time of my Life“. Frauen, die länger bleiben wollen, können danach im Club zu den „Millenium Vibes“ weitertanzen. Wer die erste Party verpasst, kommt am 20. Oktober ins „Parkdeck by Clärchens“ in Potsdam. Der Eintritt kostet immer 12 Euro. Die Karten gibt es ausschließlich im Vorverkauf und zwar hier: www.mamagehttanzen.de oder auf Instagram mamagehttanzen_berlin. Dort finden sich dann auch die kommenden Partytermine.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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