Demontage eines Kunstwerks
Brunnen am Strausberger Platz soll als Nachbau zurückkommen
Die Metallkunst von Fritz Kühn ist bereits in der Werkstatt verschwunden. Bis 2026 folgt das gesamte Bauwerk. Der Brunnen soll auf den Strausberger Platz zurückkehren. Allerdings erst Jahre später und nicht mehr im Original.
Auf dem Strausberger Platz hat die Demontage des Brunnens begonnen. Der Schwebende Ring des berühmten DDR-Metallkünstlers Fritz Kühn ist abgebaut. Die 16 Relieftafeln des monumentalen Schmuckrings werden jetzt im Atelier Kühn in Altglienicke restauriert und kehren später zurück. Danach wird das Brunnenbecken bis 2026 in zwei Schritten abgebaut. Laut Bezirksamt folgt dann der „Neubau der Brunnenanlage nach historischem Vorbild“.
Einen genauen Zeitplan gibt es bisher nicht. Das liegt am Ausmaß der geplanten Baumaßnahme. Der Strausberger Platz wird samt Brunnenbauwerk und Wassertechnik denkmalgerecht saniert. Rund um den Verkehrskreisel werden gerade die Radwege verbreitert und die vier Kreuzungen barrierefrei umgebaut. Parallel dazu wollen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) aber noch den Tunnel der U5 unter dem Strausberger Platz auf Vordermann bringen. Für diese Arbeiten müsse der Brunnen abgebaut werden, teilt das Bezirksamt mit. Ist das Wasserspiel wie angekündigt irgendwann zurück, sollen Rasen und Rosenrabatten die Mittelinsel wie früher aufhübschen.
Im Vorfeld der Brunnendemontage hatte es im Juli 2023 eine Bürgerbeteiligung für den Strausberger Platz gegeben. Über die Ergebnisse ist allerdings auf mein.berlin.de/projekte/strausberger-platz nichts zu finden.
Der Strausberger Platz verbindet Mitte und Friedrichshain seit 1953. Erst etwa zehn Jahre später gestaltete der Kunstschmied Fritz Kühn den Platz mit Fontänen und seiner Metallkunst. Fertig wurde der Brunnen 1967. Im Zentrum des Beckens stehen acht stählerne, mit Kupfer umkleidete hohe Vierkantpfosten, die den Schmuckring aus rechteckigen Relieftafeln stützen.
Fritz Kühn, international renommierter Metallbildhauer und Fotograf, starb 1967. Sein Sohn Achim Kühn führte die Werkstatt und das Atelier seines Vater weiter. Inzwischen hat sie Tobias Kühn in nächster Generation übernommen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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