Gedicht der Woche
Im Grunde wäre ich lieber Gedicht!

Was gibt es schöneres für viele Menschen, als zu lesen und zu schreiben... Herr Krüger von Hanser sagte mal zu mir: 100.000 schreiben, aber nur 10 % lesen... Ich fordere junge Menschen auf Tagebuch zu schreiben, nicht nur am Smartphone zu wischen... Wozu lernt man denn schreiben, wenn man nur tippt? Heute gibt es nur alles klein und ohne Punkt und Komma...  Bei einem Gedicht darf man das! Hier dieses Gedicht teile ich auch für Herrn Krüger. Er gab ein Buch 2003 heraus: "Im Grunde wär ich lieber Gedicht". Das Buch gab er heraus, in der Zeit entstanden diese Zeilen, ohne dass ich davon wusste!... und ich wollte nicht Gedicht sein, eher Hymne oder Sonett... Novalis schrieb über die Poesie und reckte sie in den Himmel... "Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es."

FlowerPowertechnisch mag ich sagen: Romantisiert die Welt und schreibt!

Das Gedicht soll in einer Anthologie des Gill Verlag erscheinen,  zum Thema: Was Dichter lesen!

Euer

Uwe Kraus

Du kannst denn du willst musst gesagt wollen / will ICH?

Ich wollte erkunden
in den gesprengten atmosphären der turmhaften gebäude der
hymnen
die sich zeichnen durch die diabolik des weisenden urmutterwegs:

Logik ethik ontologie u. metaphysische systeme

Des in sich gedrehten.
Ich wollt ich wär hymne
nicht gedicht nicht sonnet
in den sphären der feder der Urmutter des seins.

Ich wollt ich wär der rhythmus des atlantiks gelenkt durch ein
Plasmatisches chrom aus den schwingenden organen
Des vergehenden pastells

Ich wollt ich wär ein beschienenes liebendes lied
Gesungen durch tausend zungen die es verschmelzen in den melodien der kehlköpfe
Eine metapher ein licht ein diamantenes band.
Ein sichtiges verlierendes reimgebilde
Das sich rundet in der sprache des weisen der die liebe durch die sterne lernte.
Ich wollt ich wär wahrheit
Ein bild der reinheit gesalbt und beschlossen durch einen krampfhaften finder der mich suchte:
Ich will hymne sein quadratisch die welt bestehlen
Rund den duktus der sprache formen in der höhe des raumes.
Ich will bild sein bild allegorie und wahnige
Wahrheit bestehend durch zeit
Fallend durch steine gerundet in sandigen erdschächten
Ich wollte geschrieben werden durch die zeile der fehlenden buchstaben
u. verbildert in büchern mich selbst lesen.
Ich will DU sein.

Autor:

Uwe Kraus aus Friedrichshain

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